Ganz oben in der Schweiz

Zofingen · Fünfter, Dritter, Zweiter, Sieger? Ganz so einfach war es für Uwe Reitz nicht, beim weltweit wohl renommiertesten Duathlon in Zofingen, in der Schweiz ganz oben aufs Siegerpodest zu kommen. Doch am vergangenen Wochenende hat es der 57-Jährige geschafft.

 Uwe Reitz vom RSC Stahlross Wittlich gewinnt beim Powerman-Duathlon in Zofingen (Schweiz) die Alterklassenwertung der 55- bis 59-Jährigen im offenen Rennen. Foto: privat

Uwe Reitz vom RSC Stahlross Wittlich gewinnt beim Powerman-Duathlon in Zofingen (Schweiz) die Alterklassenwertung der 55- bis 59-Jährigen im offenen Rennen. Foto: privat

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Zofingen. Der Erfolg kam diesmal unerwartet. Erst zwei Wochen vor dem Wettkampf über zehn Kilometer Laufen, 150 Kilometer Rennrad fahren und noch einmal 30 Kilometer Laufen entschied sich Uwe Reitz, noch einmal das Abenteuer Powerman Zofingen in Angriff zu nehmen. Bereits 2011 (fünfter Platz Altersklasse M50), 2012 (3. M50) und 2013 (2. M50) war der Radfahrspezialist vom RSC Stahlross Wittlich bereits beim in Ausdauersportlerkreisen legendären Powerman dabei. Ausgerechnet, als er vor zwei Jahren einer der Jüngsten in der Altersklasse der 55- bis 59-Jährigen war, musste Reitz das Rennen mit Muskelkrämpfen vorzeitig beenden. "Ich wollte diesmal nicht riskieren noch mal aussteigen zu müssen", sagt er.
Deshalb begann Reitz verhalten. Den ersten Zehn-Kilometer-Lauf mit seinen etwa 300 Höhenmetern legte er in 42:19 Minuten zurück. Da war es noch trocken. Auf dem Rennrad fühlt sich der 57-Jährige sowieso pudelwohl. Drei Runden zu je 50 Kilometern mit insgesamt etwa 2000 Höhenmetern sind zu bewältigen. "Als ich in der dritten Runde den Bodenberg hochgefahren bin und der Zeitnehmer mir zugerufen hat, dass ich in der Altersklasse vorne liege, dachte ich: Das kann reichen", erzählt Reitz.
Denn auch laufend spiele er bei den 55- bis 59-Jährigen immer vorne mit. Der abschließende 30-Kilometer-Lauf (700 Höhenmeter) sei trotzdem "wie üblich eine Quälerei und dann auch noch im Regen gewesen", erzählt Reitz. Aber der Seniorensportler aus dem Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel wurde von keinem Athleten seiner Altersklasse mehr überholt. "Ich war zwar schon schneller, in Zofingen", sagt Reitz, "aber Hauptsache, mal gewonnen."
Nach acht Stunden, zwölf Minuten und 58 Sekunden war für ihn das Langdistanzrennen zu Ende. Wermutstropfen: Weil er sich erst kurzentschlossen für einen Start in Zofingen entschied, sei er nicht mehr ins Weltmeisterschaftsrennen hinein gekommen, erzählt Reitz. Geehrt wurde der Moselaner für seinen Sieg im offenen Rennen. Für den Altersklassentitel der Internationalen Triathlon Union (ITU) hätte es aber wohl auch nicht ganz gereicht. Der ein Jahr jüngere Niederländer Peter van Ravenswaaij war im etwas zeitversetzt gestarteten WM-Rennen nach 7:59:04 Stunden im Ziel. Als Zweitschnellster der 55- bis 59-Jährigen darf sich Reitz aber - wenn auch nicht offiziell - als Vizeweltmeister fühlen.

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