Ganzes Team weg: Trierer C-Ligist kann nicht mehr weiterspielen

Trier · In der Kreisliga ist ja so einiges möglich, das hat aber echten Seltenheitswert: Zum Jahreswechsel hat sich nahezu der gesamte Kader von der SG Pallien/Post verabschiedet. Gleich Elf Spieler mitsamt des Trainerteams um Jürgen Klankert wechseln die Moselseite und schließen sich der SpVgg Trier an.

Trier. Ein Vierteljahrhundert pendelte der TuS 07 Pallien zunächst alleine und später in einer Spielgemeinschaft mit dem Postsportverein (PST) zwischen der Kreisliga D und B. Jetzt haben die Verantwortlichen erst einmal genug vom Seniorenfußball, wie Obmann Dirk Wengler betont: "Die Neugründung einer ersten Mannschaft ist vorerst nicht geplant. Unsere Bambini, F- und E-Junioren und die Alten Herren machen aber natürlich weiter."
Ausfallzahlungen an die vorgesehenen Auswärtsgegner und Strafen an den Verband dürften die Vereinskasse mit einem höheren dreistelligen Euro-Betrag belasten. Die Partien werden bis Ende der Saison alle gegen die offiziell als Absteiger feststehende SG gewertet.
Schwierige Rahmenbedingungen nennt der scheidende Trainer Jürgen Klankert als Hauptgrund für seinen Abgang: "Das Interesse gerade vom Vorstand war sehr gering" Der marode Hartplatz am Waldstadion und die unzureichende Infrastruktur dort, aber auch die schlechte sportliche Perspektive des im tiefen Tabellenkeller der Kreisliga C Trier/Eifel rangierenden Teams taten ihr Übriges dazu.
Sportlich sieht es bei Klankerts neuem Club noch prekärer aus, ziert die SpVgg Trier doch das Tabellenende in der B-Klasse Trier/Saar.
Der Kunstrasen in Feyen, aber auch die Ambitionen des SpVgg-Vorsitzenden Peter Oberbillig machten dem 28-Jährigen - einst A-Junioren-Bundesligatorwart bei der Trierer Eintracht - den Wechsel indes schmackhaft. Klankerts Vater Josef kommt als Torwarttrainer und Betreuer ebenso mit, wie Athletikcoach Fränky Schanen. Josua Da Silva-Rosenbaum fungiert als Zumba-Trainer. Nicht weniger als elf Akteure folgen dem für seine Motivationskünste bekannten Jürgen Klankert zum neuen Verein, weitere drei zog es zum FSV Kürenz beziehungsweise zur SG Fell. Vier Abmeldungen liegen SG-Pallien-Obmann Wengler außerdem vor. "Wir hätten gerne die Saison noch zu Ende gespielt. Steine wollten wir den wechselwilligen Spielern aber auch keine in den Weg legen", sagt er. Wengler will trotz einiger Dissonanzen, die es gab, "nicht nachtreten".
Dass sich die SG zumindest in der vergangenen Saison, als es elf (!) Platzverweise hagelte und viele Undiszipliniertheiten an der Tagesordnung standen, einen zweifelhaften Ruf erwarb, "muss dann aber doch ein bisschen am Trainer liegen", merkt der SG-Verantwortliche an.AA

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