Gesa Krause hofft aufs Doppel

Erfurt · DM: Die für Trier startende Läuferin will über 5000 Meter antreten. Über 3000 Meter Hindernis trifft sie auf eine Wittlicherin.


Erfurt An diesem Wochenende wird es die erste deutsche Meisterin aus einem Verein des Leichtathletikbezirks Trier in der, wie es Urgestein Volkhart Rosch vom PST Trier nennt, "klassischen Stadionleichtathletik", geben. Wer das behauptet, lehnt sich nicht allzu weit aus dem Fenster. Denn alles andere als ein DM-Sieg der für den Silvesterlauf-Verein startenden Olympia-Sechsten Gesa Krause über 3000 Meter Hindernis (Samstag, 18.10 Uhr, ARD) wäre eine Riesenüberraschung.
"Ich will schon einen soliden Lauf hinlegen. Aber deutscher Rekord ist im Alleingang natürlich nicht möglich", erklärt die Europameisterin. Trotz ihrer dominanten Stellung (die in diesem Jahr zweitbeste Deutsche Jana Sussmann (Hamburg) war eine halbe Minute langsamer) will Krause nicht bummeln. Da sie aller Voraussicht nach alleine vorneweg läuft, möchte sich die WM-Bronzemedaillengewinnerin auf technisch saubere Hindernis-Überquerungen konzentrieren. Und wenn schon nicht ihren eigenen, Anfang Mai aufgestellten deutschen (9:15,70 Minuten), so hat die 24-Jährige den Meisterschaftsrekord (9:31,00) im Blick. Den könnte Krause zum dritten Mal in Folge verbessern.
Ihr Hindernislauf-DM-Debüt feiert dagegen Katharina Rach. Die in Wittlich aufgewachsene und beim PSV Wengerohr zur Leichtathletik gekommene 26-Jährige, die jetzt für Spiridon Frankfurt startet, hat sich im Juni mit 10:54,76 Minuten für die DM qualifiziert. Medaillenträume sind für Rach zwar unangebracht, die Lehrerin freut aber auf einen Start im 22-köpfigen Feld.
Sogar 26 Meldungen liegen für das 5000-Meter-Rennen am Sonntag (15.35 Uhr, ZDF überträgt von 16 Uhr bis 16.25 Uhr und von 17.25 bis 18.55 Uhr) vor. Wobei Deutschlands Laufwunder, Triers Silvesterlauf-Siegerin Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen), sich auf ihre Paradestrecke 1500 Meter (17.35 Uhr) konzentriert. "Die 5000 Meter sind für diese Saison kein Thema mehr", erklärt ihr Trainer Sebastian Weiß. Die 20-jährige Klosterhalfen, genannt Koko, hat als erste Deutsche die Schallmauern von zwei Minuten über 800 Meter, vier Minuten über 1500 Meter und 15 Minuten über 5000 Meter geknackt.
"Gegen Koko zu laufen wäre natürlich schön gewesen", sagt Gesa Krause und kündigt damit einen bisher in der DM-Geschichte einmaligen Doppelstart an: "Wenn alles gut läuft und ich gesund bleibe, gebe ich meine Startkarte auch über 5000 Meter ab." Nach ihrem Debüt im Mai in Shanghai in 15:24,53 Minuten sei ihr die Zeit diesmal egal: "Ich will versuchen, um den Titel zu laufen."
Ohne Klosterhalfen dürfte Hanna Klein (Schorndorf/15:17,14) Krauses stärkste Konkurrentin werden. Es sei denn, die bereits über 1500 Meter und 5000 Meter für die WM qualifizierte Schorndorferin (Baden-Württemberg) konzentriert sich ebenfalls auf die kürzere Strecke. Ein bisschen weiter aus dem Fenster lehnen muss man sich also schon, aber es sind sogar gleich zwei DM-Titel für eine Leichtathletin eines Trierer Vereins möglich.
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