Historisches: Die Wiege liegt im Sicherheitsnetz

Bad Kreuznach · Bad Kreuznach (bl) Die Wiege des Trampolinturnens liegt im Zirkus. Der amerikanische Turner George Nissen ließ sich 1930 von Artisten inspirieren, die nach ihren Vorstellungen in ein Sicherheitsnetz plumpsten und von diesem wieder hochgeworfen wurden.

Nissen feilte am Bau eines Sprungtisches, aus diesen Ideen entwickelte sich das Trampolin - nach dem spanischen Wort für Sprungbrett.
1941 gründete Nissen mit seinem ehemaligen Trainer Laurens Griswold die Firma Griswold-Nissen Trampoline & Tumbling Company. Während des Zweiten Weltkriegs trainierten Soldaten auf Trampolinen ihre Koordination, Kondition sowie ihren Gleichgewichts- und Orientierungssinn.
Nach dem Krieg wurden Trampoline auch in Europa mehr und mehr als Sportgerät genutzt. Im Jahr 1957 verfasste Nissen ein erstes Standardwerk zu Trampolin-Lehre und -Regeln. Nach Nissen ist der älteste Trampolinwettkampf, der seit 1958 stattfindende Nissen-Cup in Davos, benannt.
1973 wurde in Deutschland die erste Trampolin-Bundesliga gegründet. Nissens Wunsch, dass Trampolinturnen olympische Sportart wird, erfüllte sich im Jahr 2000.
In Sydney startete auch Deutschlands bekannteste Trampolinturnerin Anna Dogonadze. Nach Platz eins im Vorkampf fiel sie wegen einer fiebrigen Erkältung im Finale auf den achten Platz zurück. Die Krönung folgte aber vier Jahre später: der Olympiasieg 2004 in Athen.
Dogonadze startete für den MTV Bad Kreuznach - dort ist heute ein Olympia- und Bundesstützpunkt angesiedelt.

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