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Zum Artikel " Jung, motiviert - und bald wieder weg?" (TV vom 28. November) schreibt dieser Leser:

Als Vater zweier aktiver Jugendfußballer und Sportlehrer an einer weiterführenden Schule kann ich den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nur beglückwünschen, dass er die in ihrem Artikel beschriebenen problematischen Tendenzen offensichtlich erkannt hat und auch benennt. Häufig ist es tatsächlich so, dass der beschriebene Leistungsgedanke derart in den Vordergrund rückt, dass die "erste" Jugendmannschaft im Fokus steht und die weiteren Mannschaften vernachlässigt werden. Sie laufen später noch als Restgruppen mit. Deren Spieler verlieren die Lust, bis sie ein letztes Mal auf- und danach "auslaufen". So gehen langfristig mehr und mehr Kinder, Eltern und Großeltern einem sehr schönen Mannschaftssport verloren. Die Konsequenzen werden erst zeitversetzt deutlich werden. Kinder und Jugendliche fehlen für den notwendigen breiten sportlichen Unterbau. Ganze Familien fehlen als Mitglieder im Stammverein. Und ehrenamtliche Helfer fehlen bei Veranstaltungen. Im Sportunterricht wird der Anteil der Kinder mit motorischen Defiziten mittelfristig noch höher als ohnehin schon sein. Der Gesellschaft fehlen mehr und mehr Kinder, die sich in Mannschaften und Vereinen sozialisiert haben und gemeinschaftsfähig sind. Gegen diese falsch verstandene Professionalisierung hat der DFB - wahrscheinlich auch ganz eigennützig mit Blick auf die Entwicklung seiner Mitgliederzahlen - begonnen, mühsame Überzeugungsarbeit zu leisten. Mir bleibt die Hoffnung, dass Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung ist! Christoph Thomas, Morbach

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