Inklusion beschäftigt Sportvereine bei ihrer Jahresversammlung

Trier · Mitmenschen mit Behinderung im Alltag aufnehmen, wie sie sind, das ist das Ziel einer 2006 verabschiedeten UN-Konvention. Das Thema betrifft auch Sportvereine und war deshalb ein Schwerpunkt bei der Jahreshauptversammlung des Stadtsportverbands Trier.

 Der Trierer Alpenvereins-Vorsitzende Edmund Bamberg erhielt vom Vorsitzenden des Sportkreises Trier-Saarburg die Silberne Ehrennadel des Sportbunds Rheinland. TV-Foto: Holger Teusch

Der Trierer Alpenvereins-Vorsitzende Edmund Bamberg erhielt vom Vorsitzenden des Sportkreises Trier-Saarburg die Silberne Ehrennadel des Sportbunds Rheinland. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. Paralympics und Special Olympics, die großen Sportveranstaltungen für Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung wirken antiquiert, wenn Jupp Vallendar von Inklusion spricht. Der ehemalige Sportlehrer aus Cochem ist ein Vorreiter, wenn es um Sport mit Behinderten geht und seit Jahrzehnten im Verband der Special Olympics engagiert. Seine Vision: "Es geht nicht darum, dass jemand eingegliedert wird, sondern darum, dass jeder Mensch so wie er ist, in einer Gemeinschaft angenommen und akzeptiert wird." Inklusion gehe deshalb über Integration hinaus. Es bedeute, die Ressourcen und Fähigkeiten eines jeden anzuerkennen und auch zu nutzen. Das bringe auch Sportvereinen etwas, sagt Vallendar. Und zwar auch außer der oft winkenden finanziellen Förderung von öffentlichen Stellen.
"Ein Ergebnis unserer Vereinsbefragung ist, dass viele Vereine mehr zum Thema Sport von Behinderten und Nichtbehinderten wissen wollen", erzählte die Trierer Bürgermeisterin und Sportdezernentin Angelika Birk. Doch bei der praktischen Umsetzung gibt es oft Probleme. Nicht nur wegen mangelnder Akzeptanz bei Nichtbehinderten - und fehlendem Mut, den Schritt auf die Vereine zu tun bei den Behinderten. "Viele Hallen sind noch nicht barrierefrei. Das sollte man bei Umbaumaßnahmen beachten", sagt Vallendar.
Um Sport für eine bestimmte Zielgruppe, die der Jugendlichen, geht es auch beim mit insgesamt 1400 Euro dotierten Jugendförderpreis. Der Vorsitzende des Stadtsportverbands Heinz Peter Kann zeichnete damit den Fußballverein VfL Trier, den Radsport-Verein RV Schwalbe, die Schachgesellschaft Trier und den Leichtathletik-Verein Silvesterlauf Trier für ihr Engagement bei der Nachwuchsförderung aus.
Edmund Bamberg erhielt vom Sportkreisvorsitzenden Felix Jäger die Silberne Ehrennadel des Sportbunds Rheinland (SBR). Bamberg ist seit 2000 Vorsitzender der Sektion Trier des Deutschen Alpenvereins. Nach dem Post-SV Trier ist dieser mit rund 2250 Mitgliedern, darunter 458 bis 26 Jahre, der zweitgrößte Sportverein der Stadt. teu

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