Jetzt geht's in die heiße Ruderphase

Leipzig · Die Jagd nach den Plätzen in den deutschen Nationalbooten hat begonnen. Olympiasieger Richard Schmidt vom RV Treviris Trier fuhr bei der Frühjahrs-Leistungsüberprüfung in Leipzig Bestzeit im Ergometertest und wurde auf der Langstrecke Vierter.

Leipzig. "Solide, aber ein bisschen unzufrieden sind wir schon", sagt Richard Schmidt über sein Abschneiden beim Frühjahrs-Langstreckentest des Deutschen Ruderverbands (DRV) in Leipzig. In 20:58 Minuten lag der Trierer mit seinem Zweier-Partner Felix Drahotta (Leverkusen) über sechs Kilometer als Viertplatzierter zwölf Sekunden hinter den Überraschungssiegern Maximilian Munski (Lübeck) und Hannes Ocik (Schwerin). Schmidts 18 Jahre alter Vereinskamerad Leon Schuler belegte zusammen mit Paul Volkert (Hersfeld) in 22:39 Minuten in diesem Rennen den 26. Platz.
"Der Abstand nach vorne war nicht so groß", konnte Schmidt seinem Ergebnis auch Gutes abgewinnen. Zumal die Vorbereitung alles andere als optimal verlaufen sei. "Im Winter konnten wir krankheitsbedingt nicht viel zusammen rudern", erklärt der Olympiasieger von London. Bei Wind und Regen hakte es beim Siegerduo des Vorjahres hier und da. Das zu verbessern, darin werde in den kommenden Wochen der Schwerpunkt im Training liegen, sagt Schmidt: "Kilometer machen, hohe Frequenzen fahren und Stabilität ins Boot bringen."
Physisch ist Schmidt so stark wie nie. Jedenfalls, wenn man den Ergometertest am Vortag des Langstreckentests als Indikator nimmt. In 5:49 Minuten fuhr er persönliche Bestzeit auf der 2000-Meter-Distanz. Die Ergoresultate schätzt Schmidt für die bevorstehende Zusammenstellung des Deutschlandachters als wichtiger ein als den Sechs-Kilometer-Test.
Nicht so gut lief es im Trockenrudern dagegen für Jost und Matthias Schömann-Finck. Die aus Zeltingen-Rachtig stammenden Brüder belegten unter den Leichtgewichts-Riemenruderern in 6:16 Minuten (Matthias) und 6:20 Minuten (Jost) den vierten und 14. Platz. "Das war kein Totalausfall, aber auch nichts, womit man punkten kann", sagt Peking-Olympiateilnehmer Jost Schömann-Finck.
Zufrieden waren die Brüder, die in Mainz trainieren, dagegen mit ihrem zweiten Platz im Feld der Leichtgewichts-Zweier über sechs Kilometer auf dem Wasser. "Das führt in die richtige Richtung. Wenn wir uns in den nächsten knapp zwei Wochen noch die Renngeschwindigkeit für die 2000 Meter holen, dann könnte es bei der Kleinboot-DM gut ausgehen", glaubt Jost Schömann-Finck.
Die nationalen Titelkämpfe auf der olympischen Distanz vom 17. bis 19. April sind der entscheidende Wettkampf bei der Besetzung der Nationalboote. Schmidt und Drahotta fahren als Titelverteidiger nach Brandenburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort