Motorsport Auf den Spuren von Marijan Griebel

Riedenburg · Jonas Ertz aus Riedenburg im Hunsrück gilt als eines der größten deutschen Rallye-Talente.

 Basteln am Aufschrieb und an einer erfolgreichen Karriere: Jonas Ertz und Co-Piloton Nina Blumreich. 

Basteln am Aufschrieb und an einer erfolgreichen Karriere: Jonas Ertz und Co-Piloton Nina Blumreich. 

Foto: Jürgen C. Braun

Zielstrebigkeit im Sport wie auch in der beruflichen Ausbildung, letztlich aber auch die väterlichen Gene führen bei Jonas Ertz dazu, dass ihm eine große Zukunft im Rallyesport vorausgesagt wird.

In einem Nachwuchswettbewerb, in dem junge Burschen um ein Preisgeld von 50.000 Euro fahren, gilt er aber schon jetzt als ernsthafter Kandidat: Der 19-Jährige aus dem Hochwald-Dorf Riedenburg in der Nähe von  Morbach hat offenbar glänzende Aussichten, nach vorn zu fahren.

„Nein, das ist nicht das Auto vom Papa.“ Wann immer Jonas, der im Sommer in Bernkastel-Kues das Abitur abgelegt hat und jetzt eine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei des Landes Rheinland-Pfalz beginnt, auf (s)einen BMW angesprochen wird, mit dem er auf den Rallyepisten  der Region unterwegs ist, muss er die Dinge zurecht rücken. Denn Vater Oliver war und ist immer noch einer der genialsten Quertreiber mit seinem bayerischen Hecktriebler. Den schweren  328ii driftete niemand so gekonnt wie „Oli“ um die Ecken. Vor allem dann, wenn es auf Schotter ging.

Dieser Untergrund sei auch eine der Stärken von Jonas, sagt dessen derzeitige Co-Pilotin Nina Blumreich aus Nürnberg. „Ich habe ihm extra eine erfahrene Frau an der Seite im Auto besorgt, nachdem der Knut jetzt so langsam in Rente gehen will“, sagt sein Vater. Knut Kaiser, mit dem Oliver selbst lange genug gefahren ist, war der erste Co-Pilot des jungen Oliver, als dieser mit der Rallye-Fahrerei anfing. „Einen Tag nach meinem 17. Geburtstag bin ich meine erste Rallye gefahren“, erzählt Jonas mit Stolz und fügt hinzu, dass er „der jüngste Rallyefahrer Deutschlands“ damals gewesen sei.

Im Moment genießt der junge Mann eine professionelle Ausbildung in seinem Sport. In der HJS DRC-Rallye-Serie, in der es immerhin um einen Fördertopf von 50 000 Euro geht, war er beispielsweise mit Nina Blumreich auf einem zweitägigen Intensiv-Lehrgang auf dem Sachsenring unterwegs. Jonas, Mitglied im Deutschen Sportfahrerkreis (DSK), und  an den Hecktriebler gewöhnt, erzählte uns, dass „wir viel Erfahrung mit verschiedenen Antriebskonzepten“ von diesem Lehrgang mit nach Hause bringen konnten.

Die Partner der Serie haben ein Förderkonzept erstellt, dass den jungen Piloten einen Aufstieg in eine nächsthöhere Serie ermöglichen soll. Der Gewinner der DRC Junior-Wertung erhält ein umfassendes Förderpaket im Wert von 50 000 Euro. Jonas, der im August bei der Rallye Oberehe in seiner Klasse – natürlich im BMW – eine souveräne Vorstellung bot,  kämpft mit um diesen Gewinn.

Er hat klare Ziele vor Augen, auch was seine berufliche Ausbildung bei der Polizei angeht. Dort hat er dann auch das beste Beispiel im Kollegenkreis, wie man Rallyesport und Polizeidienst erfolgreich unter einen Hut bringen kann. Denn auch der amtierende Deutsche Rallyemeister ist Polizei-Beamter. Wenngleich auch nur noch Teilzeitkraft neben dem internationalen Rallyesport.

Ein besseres Vorbild jedoch als Marijan Griebel könnte es für den jungen Jonas Ertz nicht geben als seinen Hunsrücker Landsmann aus Hahnweiler.

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