Kein Taktgeber, keine Stoßdämpfer - aber ein Virus

Monte Carlo · Sie hatten hohe Ziele, aber am Ende wurden sie von der Technik im Stich gelassen: Die Moselaner Axel Weinand und Günter Meierer landeten bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge nicht auf den erhofften Positionen.

 Drift im Schnee: Axel Weinand im Kadett bei der „Monte“. Foto: HRRT

Drift im Schnee: Axel Weinand im Kadett bei der „Monte“. Foto: HRRT

Monte Carlo. Ankommen ist zwar alles bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge, aber die beiden regionalen Starter hatten sich schon etwas mehr erhofft. Aber technische Defekte warfen die beiden Co-Piloten Günter Meierer (Osann-Monzel) und Axel Weinand (Platten, beide Kreis Bernkastel-Wittlich) doch entscheidend zurück.
Auf den vereisten und schneebedeckten Wertungsprüfungen waren beide vom Pech verfolgt. Weinand, unterwegs mit Karl Piehl aus Fulda in einem Opel Kadett GTE (Baujahr 1978, 110 PS), wollte eigentlich unter die ersten Zehn im Gesamtklassement, landete aber auf Rang 41. Meierer, der seine achte "Monte Historique" als Beifahrer des Salzburgers Gert Pierer in einem Volvo 122S (Baujahr 1960, 100 PS) bestritt, wurde am letzten Tag auf Rang 158 von 306 gestarteten Fahrzeugen zurückgeworfen. Auch das gemeinsame Ziel, mit dem Team HRRT den Titel in der Mannschaftswertung zu verteidigen, verfehlte man als Fünfter.
"Immerhin waren wir die zweitbesten Deutschen. Bei dem, was alles passiert ist, müssen wir zufrieden sein", meinte Weinand nach der einwöchigen Strapaze über mehr als 3000 Kilometer: "Und das Zuschauerinteresse war wieder einmal riesig", fand der Co-Pilot noch etwas Positives.
Der Tripmaster fällt aus


Weinand und Piehl hatten einen sensationellen Start hingelegt, lagen nach dem ersten Tag auf Platz sechs der Gesamtwertung. Doch dann ging ihnen der Takt aus, besser gesagt, der sogenannte Tripmaster funktionierte nicht mehr. "Und dieses Gerät ist bei Gleichmäßigkeits-Rallyes, wo es nicht auf Bestzeit ankommt, das A und O", meint Weinand, der bis zum vorletzten Tag auf Rang 51 durchgereicht wurd e. Für die "Nacht der langen Messer", die klassische Abschlussprüfung der Rallye Monte Carlo, hatten sich beide aber noch einmal einiges vorgenommen, als Weinand morgens von einem Virus niedergestreckt wurde. "Eigentlich wollte ich aufgeben, aber zum Glück fuhren in unserem Team einige Ärzte mit, die haben mich wieder aufgepäppelt." Lohn war die Verbesserung auf Rang 41 bei Wei-nands fünftem Start rund um Monaco.
Meierers Rallye-Odyssee nahm einen ähnlichen Verlauf. Mit ihrem 53 Jahre alten Volvo lag man vor dem letzten Tag aussichtsreich im Rennen, ehe die "langen Messer" zuschlugen. Die knallharten Schneeprüfungen kosteten ihren Tribut, beide hinteren Stoßdämpfer waren hinüber. "Für so alte Fahrzeuge war die geforderte Zeit auf diesen letzten Prüfungen einfach unmöglich. Daher konnten auch nur Youngtimer gewinnen", sagte auch Weinand. Und das Siegerauto war dann auch ein Opel Kadett GTE, pilotiert vom belgischen Duo Jose Lareppe und David Lieven. BP

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