Kein WM-Gold für den Achter

Chungju · Der Deutschlandachter mit Richard Schmidt vom RV Treviris Trier startet als Vizeweltmeister in den neuen Olympiazyklus. In Südkorea musste sich das deutsche Boot Großbritannien geschlagen geben.

Chungju. Nach drei Weltmeistertiteln in Folge und dem Olympiasieg vor einem Jahr wollte die Besatzung des Deutschlandachters auf dem Tangeum-See zum 17. Mal seit 1962 WM-Gold (inklusive Erfolge der DDR) mit dem Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbands (DRV) gewinnen. Doch anders als in London waren die Briten diesmal den entscheidenden Schlag schneller. Nach 2000 Metern lagen die Ruderer von der Insel in 5:30,35 Minuten 0,54 Sekunden oder rund einen Luftkasten (der vordere Teil des Bootes bis zum ersten Ruderer) vor den Deutschen.
Das Problem: Den Deutschen fehlen im nacholympischen Jahr die Trainingskilometer, um auf den mittleren 1000 Metern mitzuhalten, wie Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) analysierte. "Bei uns war nach den Glücksmomenten vom letzten Jahr in der Vorbereitung auf diese Saison erst mal die Spannung ein wenig raus", sagte auch Trainer Ralf Holtmeyer.
So steckte auch Co-Schlagmann Richard Schmidt vom RV Treviris Trier vor allem im Winterhalbjahr mehr Energie in sein Wirtschaftsingenieur-Studium.
Im Spitzensport wird so etwas sofort geahndet. Nach 1500 Metern hatten die Briten auf dem Tangeum-See in Südkorea fast 2,5 Sekunden Vorsprung vor den Deutschen. Die USA, die sich mit dem Weltcup-Sieg in Luzern vor sechs Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet hatten, kämpften sich auf weniger als eine Sekunde heran.
Im Endspurt brachte das deutsche Boot das britische zwar noch einmal in Bedrängnis, es reichte aber nicht ganz. Das erste Mal seit der Olympiapleite von Peking, als das A-Finale verpasst wurde, und der Heim-WM von München 2007 (ebenfalls Silber) gab es kein Gold für den Deutschlandachter. Die USA holten Bronze (5:33,92).
In den 14 olympischen Bootsklassen gewann der DRV fünfmal Edelmetall. Die einzige Goldmedaille errang der Frauen-Doppelvierer. Die Männer wurden in diesem Boot Vizeweltmeister. Marcel Hacker im Einer und der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen wurden Dritte.
teu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort