Körper und Geist bewegen

Trier · Wie passen Bildung und Sport zusammen? Welche Aufgaben und welche Effekte hat der Sport auf Bildung? Und wie und wer kann dies nutzen? Solche Fragen standen beim dritten Teil der Trierer Sportgespräche im Mittelpunkt.

 In der Sportakademie haben sich Marco Fusaro, Claudia Altwasser, Heribert Fischer-Drumm, Rudolf Fries, Angelika Birk und Birgit Feilen (von links) mit dem Thema Bildung und Sport auseinandergesetzt. TV-Foto: Holger Teusch

In der Sportakademie haben sich Marco Fusaro, Claudia Altwasser, Heribert Fischer-Drumm, Rudolf Fries, Angelika Birk und Birgit Feilen (von links) mit dem Thema Bildung und Sport auseinandergesetzt. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. "Unser Gehirn verdummt, wenn wir uns nicht bewegen!" Drastisch erklärte Bürgermeisterin Angelika Birk zum Auftakt der Diskussionsrunde, wie wichtig Sport auch für die geistige Entwicklung ist. Den Begriff Sport benutze sie in diesem Zusammenhang allerdings ungern: "Das klingt gleich so nach Leistung." Bewegung sei der bessere Begriff, so Triers Sportdezernentin.
Dem stimmte die Geschäftsführerin des Kompetenz- und Bildungszentrums, Claudia Altwasser, zu. Altwasser hat die Erfahrung gemacht, dass besonders alleinerziehende Mütter vom Sportbegriff eher abgeschreckt werden. Aber sie und ihre Kinder müsse man mit Bildungs- und Bewegungsangeboten erreichen.
Welche Gruppen Nachholbedarf haben und wie und wo Bildung funktioniert, versuchte der Leiter des Bildungs- und Medienzentrums der Stadt Trier, Rudolf Fries, anhand zweier fiktiver Jugendlicher klarzumachen: Professorentochter Marie und Kevin aus Trier-West. Fries verdeutlichte: Bildung ist milieuabhängig. Während Marie sowohl finanziell als auch von anderen Zugangsbarrieren her Vieles offensteht, sind Kevins Möglichkeiten beschränkt. Hier liege eine Aufgabe des Sports: einen leichten Zugang schaffen.
Für Jugendliche führt ein Weg über die Schule. Die tägliche Sportstunde sei ein Weg zu mehr Bewegung und seit 20 Jahren gebe es die Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen, erzählte die ADD-Schulsportreferentin Birgit Feilen. Im Sport merken die Jugendlichen oft gar nicht, dass sie etwas lernen. Für Marco Fusaro vom Bildungswerk Sport der Idealfall. Denn Bildung werde oft mit Schule gleichgesetzt und damit verbinden viele der Jugendlichen, die man speziell ansprechen will, schlechte Erfahrungen. Für die Clubs werde es aber immer schwieriger, Ehrenamtliche zu finden, beklagten unter anderem Albert Kinzig vom Stadtsportverband Trier und Bernd Michels vom Polizei-Sportverein Trier.
Der vierte und letzte Teil der Trierer Sportgespräche 2014 ist für den 13. November (18 Uhr) geplant. In der Sportakademie in der Herzogenbuscherstraße geht es dann um das Thema Wirtschaft und Sport.

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