Bitburg. Marco Mayer war der Grund, warum Ringhuscheid die Partie im schmucken Bitburger Stadtteil Stahl verlegen ließ: Denn mit seiner Hochzeit am folgenden Tag hatte auch sein Trainer Detlef Maiers ein handfestes Alibi. Dass sich die Spielverlegung lohnte, bestätigte sich in den kurzweiligen 90 Minuten, als am Ende ungefährdeter 3:0-Sieg für den Titelfavoriten heraussprang und die gesamte Mannschaft bei der Hochzeit feiern durfte.
Auf Stahler Seite fehlte mit Wladislaw Sartisson der etatmäßige Kapitän, so dass Coach Joachim Kloweit zum Improvisieren gezwungen war. Es entwickelte sich eine flotte und von zahlreichen guten Kombinationen geprägte Partie, in der Ringhuscheids Kapitän Christian Nettesheim mit seinem Distanzschuss SC-Keeper Nermin Rasic das erstemal ernsthaft prüfte. David Kranz und Dennis Lamberty besaßen im Anschluss daran zwei weitere gute Möglichkeiten. Einen Moment später machte Lamberty es besser und traf ins lange Eck zur Führung - 0:1 (30.). Paukenschlag direkt nach der Pause: Lukas Lichters Linksschuss holte Rasic aus dem Winkel und hielt seine Elf im Spiel. Wenig später traf Kranz, mit Lamberty und Mario Hager der eigenen Bezirksliga-A-Junioren entwachsen, nur die Latte. Eine schöne Einzelleistung schloss der technisch beschlagene Lamberty mit einem trockenen Schuss aus 20 Metern zum 0:2 ab. Der SC kam nur sporadisch zu Entlastungsangriffen, doch der große Zug zum Tor fehlte ihm. Als Ringhuscheids Mario Lichter nach einer Notbremse außerhalb des Strafraums Rot sah, kamen die Hausherren noch einmal auf und versuchten, das Blatt zu wenden. Mark Stanford hatte die Chance zum Anschluss auf dem Fuß, nachdem er glänzend von Jonas Dehaini in Szene gesetzt wurde. Nach einem Konter verpasste Daniel Schink vorerst die endgültige Entscheidung. Anschließend holte RAP-Keeper Florian Moos einen Dehaini-Freistoß aus dem Eck - es war die letzte Chance für die Stahler. Lamberty machte nach Vorarbeit des eingewechselten Michael Hermes mit seinem dritten Treffer den Sack zu - 0:3 (89.). Trainer Detlef Maiers war zufrieden mit der "spielerischen Leistung meiner Mannschaft, nur die Chancenverwertung muss noch effektiver werden". Sein Pendant Joachim Kloweit konstatierte eine "verdiente Niederlage, weil wir die Chancen nicht nutzten und der Gegner druckvoller agierte. Die Mannschaft steckt im Umbruch. Den müssen wir jetzt meistern - das Team muss sich erst finden." Nächste Woche reisen die Stahler zum ehemaligen Verein von Kloweit, der SG Wolsfeld.
SC Stahl: Rasic - Maslakov - Giacobbe, Heaton, Sander - Dehaini, Bellou, Kasemir (65. M. Stanford), Schaal - Smerja - Gorny.
SG Ringhuscheid: Moos - L. Lichter, Kechtges, Schwarz (66. Weimann), Schink - Erschfeld, Nettesheim, M. Lichter, Hager - Kranz (84. Hermes), Lamberty.
Tore: 0:1 (30.) Lamberty, 0:2 (55.) Lamberty, 0:3 (89.) Lamberty
Schiedsrichter: Rainer Reiffers (Lünebach)
Zuschauer: 90.