Laufen - aber ganz anders

Nürburgring · Am Samstag um 13 Uhr fällt am Nürburgring zum vierten Mal der Startschuss zum Fisherman\'s Friend StrongmanRun. Wir haben einige der rund 300 Teilnehmer aus der Region gefragt, was sie am Hindernislauf über rund 24 Kilometer begeistert.

 13 000 Läufer haben sich für den achten Fisherman's Friend StrongmanRun am Samstag am Nürburgring angemeldet. Die Teilnehmer erwartet eine mit insgesamt 34 Hindernissen gespickte Strecke. TV-Foto: Holger Teusch

13 000 Läufer haben sich für den achten Fisherman's Friend StrongmanRun am Samstag am Nürburgring angemeldet. Die Teilnehmer erwartet eine mit insgesamt 34 Hindernissen gespickte Strecke. TV-Foto: Holger Teusch

Nürburgring. Meterhohe Mauern aus Strohballen, sich endlos hinziehende Felder mit alten Autoreifen, knietiefer Schlamm, eiskaltes, dreckig-braunes Wasser, insgesamt 34 Hindernisse müssen die Teilnehmer des Fisherman\'s Friend StrongmanRun am Samstag rund um Grand-Prix-Strecke und alter Südschleife des Nürburgrings überwinden. Es ist eine Tortour. Allein schon wegen der Laufstrecke von 24 Kilometern bergauf, bergab durch die Eifel. Doch die Startplätze zum achten StrongmanRun auf deutschem Boden waren im vergangenen September innerhalb weniger Tage ausgebucht, 13 000 Startnummern vergeben.
Der StrongmanRun bewegt also Massen. Was macht den Reiz aus? "Ich habe sonst kein Interesse an Trendsportarten", sagt Michael Laumers. Er möge es lieber "klassisch, laufen, Fußball, was jeder Normale macht", sagt der 33-Jährige aus Prüm. Doch seit ein Freund ihn vor drei Jahren zur ersten Teilnahme überredete, ist er ein Fan des Hindernislaufs. Obwohl es ein Rennen sei, helfe man sich gegenseitig an den hohen Hindernissen. Geteiltes Leid ist halbes Leid sei die Grundeinstellung. Die Stimmung sei einfach gut. "Es steht niemand mit schlechter Laune am Start", sagt Laumers.
Ähnlich sieht es Marcus Karl. Der 44-Jährige ist bereits zum siebten Mal dabei. Karl war bereits auf dem Flughafen Weeze (Nordrhein-Westfalen) dabei, auf dem der StrongmanRun dreimal ausgetragen wurde. Die deutsche Premiere fand im Februar 2007 auf einem Bundeswehr-Standortübungsplatz bei Münster statt. Mittlerweile gibt es außer zwei Veranstaltungen in Deutschland (Nürburgring und Ferropolis östlich von Dessau) in der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Italien, Frankreich, Österreich und im Oktober zum zweiten Mal in Luxemburg (Differdange) Events.
Es sei eine Spaßveranstaltung. Das merke man schon daran, dass viele verkleidet laufen, was das Rennen (neben den spektakulären Hindernissen) auch für Zuschauer besonders interessant mache, sagt Marcus Karl aus Igel. Der 44-Jährige ist zum siebten Mal dabei und damit der erfahrenste Strongman der Region. "Am Anfang dachte man, ein spezielles Training sei notwendig. Man müsse sich abhärten, Bäche durchqueren oder querfeldein laufen", erzählt Guido Grengs. Nach vier Teilnahmen ist der 39-Jährige aus Schleid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) aber ebenso wie Karl zu der Auffassung gekommen, dass eine gute Ausdauergrundlage entscheidend ist. Karl und sein Freund Stephan König absolvierten deshalb Trainingsläufe bis 30 Kilometer in bergigem Terrain. Die verkleideten Läufer, ob als Römer, Wikinger, Al Capone oder American Footballspieler, sind neben den Hindernissen der Hingucker für die Zuschauer. "So wenig wie möglich anhaben", rät Karl aber allen Teilnehmern. Denn nach jedem Sprung in die unvermeidlichen Wasserlöcher sauge sich die Kleidung voll, und das Gewicht müsse mitgetragen werden. Als einzige Zusatzausrüstung empfiehlt er Handschuhe. Außerdem solle man die Schuhe fest zubinden, damit sie nicht vom Matsch verschluckt werden.Extra

StrongmanRun in Luxemburg: Seit vergangenem Jahr gibt es mit dem Fisherman\\'s StrongmanRun Luxemburg ein weiteres mit dem Hindernislauf auf dem Nürburgring vergleichbaren Rennen am 19. Oktober in Differdange. Die Strecke soll etwas kürzer (zwei Runden à elf Kilometer) sein und etwas weniger Hindernisse (insgesamt 30) haben. Läufer, die beide Rennen bestritten, schätzen den Luxemburger Parcours als etwas leichter ein. Internet: www.strongmanrun.euExtra

Teilnehmer aus der Region: Vor drei Jahren freute sich Florian Neuschwander (damals Post-SV Trier, jetzt Trierer Stadtlauf e.V.) über Ruhm und Ehre (Siegprämien gibt es nicht) als Schnellster beim Fisherman\\'s Friend StrongmanRun. Einen Läufer, der diesmal so weit vorne landen könnte, schickt die Region am Samstag nicht ins Rennen. Für fast zwei Drittel der aus der Region Trier gemeldeten Läufer ist es ein Debüt. Rund ein Viertel war einmal bereits dabei. Die Teilnehmer aus der Region Trier sind jung: 44 Prozent sind unter 30 Jahren, weitere 39 Prozent zwischen 30 und 39 Jahren alt. Der Anteil der Übervierzigjährigen spielt - anders als bei klassischen Volksläufen - kaum eine Rolle. Umgekehrt ist es beim Frauenanteil. Dieser liegt beispielsweise beim Trierer Stadtlauf (2013 mit 3324 Läufer im Ziel) bei etwa einem Drittel. Beim StrongmanRun sind nicht einmal 20 Prozent der Starter aus der Region weiblich. teu

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