Laufen mit Polizeischutz

Trier/Bernkastel-Kues · Schwitzen für afrikanische Kinder und Jugendliche: Bereits zum vierten Mal sind Schüler der Bernkastel-Kueser Burg-Landshut- und Rosenberg-Schule als Staffel fast 60 Kilometer die Mosel entlanggelaufen.

Trier/Bernkastel-Kues. Die interessanteste Erfahrung kam für manchen erst zum Schluss: "Das Tollste war, dass die Polizei die Straße für uns gesperrt hat", erzählte ein Junge begeistert seinen am Ziel vor der Sparkasse wartenden Eltern. Aber auch während der sechs Stunden zuvor hatten die Mädchen und Jungen viele Erlebnisse. Andreas Huhn freute sich über die Unterstützung der Grundschulen Gusterath, Longuich und Leiwen sowie der Realschulen Schweich und Neumagen-Drohn.
Für den Organisator des Benefizlaufs zugunsten Ruandas fing der Stress schon vor dem Startschuss durch ADD-Präsidentin Dagmar Barzen an. Ein Bus hatte eine Panne und eine halbe Stunde Verspätung. Der gesamte Zeitplan geriet ins Wanken - und kippte: Erstmals in vier Jahren Ruandalauf liefen die Schülerstaffeln nicht die komplette Distanz von Trier nach Bernkastel-Kues. Es mangelte nicht an Motivation oder Kondition. Weil die Zeit drängte, musste die Etappe zwischen Minheim und Kesten per Bus überbrückt werden, um pünktlich vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Ulf Hangert, empfangen zu werden. Nur einer lief die komplette Distanz. "Heute hätte mich niemand davon abgehalten, durchzulaufen", sagte Ralf Müther. Der Ultralangstreckenläufer aus Dörbach bereitet sich auf den legendären 100-Kilometer-Lauf in Biel in der Schweiz vor. "Gerade die Leistung der Jüngeren war Wahnsinn", sagte er.
Zum Beispiel von Noah Gesellgen und Rene Kopp: Der Elf- und der Zwölfjährige liefen rund 30 Kilometer. "Wir sind vorher einmal von Andel bis Zeltingen gelaufen. Das sind elf Kilometer", erzählte Kopp. Um überhaupt in einer Staffel mitlaufen zu können, mussten sich die Schüler im Sportunterricht qualifizieren. Fünf Kilometer in 30 Minuten war die Mindestvoraussetzung.
Die Fitness zu fördern ist aber nur ein Aspekt. Die Kinder und Jugendlichen bereiten sich nicht nur im Sportunterricht auf den Lauf vor. Sie lernen auch etwas über die Lebensbedingungen ihrer Altersgenossen in Ruanda. Jeder Teilnehmer muss sich Sponsoren suchen. Diese spenden je nach Kilometerleistung zugunsten von Schulbau-Projekten der Deutschen Welthungerhilfe in dem rheinland-pfälzischen Partnerland. Der Betrag, auf jeden Fall aufgestockt um 1000 Euro der Sparkasse Eifel-Mosel-Hunsrück, steht deshalb erst nach Auswertung der einzelnen Laufleistungen fest.

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