Liquiditätsprobleme? - Neue Vorwürfe gegen den FCK

Kaiserslautern · Die Zeiten bei Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern bleiben unruhig. Nach einem Bericht des RTL Nachtjournals habe der FCK im ersten Halbjahr 2008 massive Liquiditätsprobleme gehabt. Im aktuellen Liga-Alltag streben die Pfälzer in Fürth ein Erfolgserlebnis an.

Kaiserslautern. Nach seinem Erfolgserlebnis gegen den VfL Bochum will sich der 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Fußball-Bundesliga weiter von den Abstiegsplätzen entfernen. Bei der SpVgg Greuther Fürth soll am heutigen Samstag (13 Uhr/Sky) der zweite Sieg in Serie gelingen. "Für uns ist wichtig, dass wir jetzt auch in den Auswärtsspielen die Ergebnisse hinkriegen, die uns fehlen. Jetzt haben wir die Möglichkeit, uns dahinzuarbeiten, wo wir hinwollen: ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle", sagte Trainer Tayfun Korkut.
Auswärts gelangen dem Verein in dieser Spielzeit erst zwei Zähler. Auch personell haben die Lauterer immer noch zu kämpfen, auch wenn ein Ende der großen Verletzungsprobleme absehbar ist. Mit Alexander Ring könnte der erste Spieler bereits in Fürth wieder zum Kader gehören. Jacques Zoua, Kacper Przybylko und Kapitän Daniel Halfar sind ebenfalls auf dem Weg der Besserung, für dieses Wochenende aber noch kein Thema. Nur Sebastian Kerk und Mensur Mujdza können in diesem Jahr definitiv nicht mehr spielen.
Unterdessen hat das RTL Nachtjournal über Dokumente berichtet, nach denen der 1. FC Kaiserslautern von Februar 2008 bis Juni 2008 die monatliche Stadionmiete in Höhe von jeweils 317 000 Euro nicht bezahlt habe. Nach Durchsicht der internen Jahresabschlussberichte bestätigte der Wirtschaftsprüfer Gero Hagemeister, dass der Verein in diesem Zeitraum ein existenzielles Liquiditätsproblem gehabt habe.
Wenn ein Verein zahlungsunfähig ist, muss er Insolvenz anmelden. Nach den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden dem Verein in einer solchen Situation neun Punkte abgezogen. Dann wäre der 1. FC Kaiserslautern am Ende der Saison 2007/2008 vom 13. auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht und somit abgestiegen. Den Gang in die dritte Liga hatte damals Kickers Offenbach antreten müssen.
Offenbach: Rechtliche Schritte?


Unklar blieb zunächst, ob die DFL die Vorwürfe prüfen wird. Die Offenbacher Kickers, inzwischen Ligakonkurrent von Eintracht Trier in der Regionalliga, haben angekündigt, rechtliche Schritte prüfen zu wollen. Die damals Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern, Aufsichtsratschef Dieter Buchholz und der Vorstandsvorsitzende Erwin Göbel, streiten auf Nachfragen des RTL Nachtjournals die Insolvenzsituation 2008 ab. Fritz Grünewalt, Finanzvorstand des FCK von 2010 bis 2016, wird hingegen mit den Worten zitiert: "Ja, es gibt ja diverse Belege und Dokumente, die das aufzeigen."
In einer Stellungnahme vom gestrigen Freitag erachtet der 1. FC Kaiserslautern die im Fernsehbeitrag angesprochenen Vorwürfe einer Insolvenz im Zeitraum Februar bis Juni 2008 als haltlos. "Wir sehen hier keinerlei Hinweise auf damalige Vorgänge, die den Vorwurf einer Insolvenz rechtfertigen. Nach unserer jetzigen Erkenntnis gibt es keine Anhaltspunkte für eine Zahlungsunfähigkeit, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Sachverhalt auch deutlich aufzeigen lässt. Wir möchten in diesem Zusammenhang nochmals darauf hinweisen, dass in der aktuell schwierigen Situation des Vereins das Wohl des FCK über allen persönlichen Interessen stehen muss", erklärte der FCK-Vorstandsvorsitzende Thomas Gries. dpa/red

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