Kockelscheuer Lange haben sich die deutschen Tennisfans im Sportcenter Kockelscheuer gedulden müssen. Jetzt steht fest: Angelique Kerber - Anfang 2017 noch die Nummer eins im Damentennis - startet erstmals seit sechs Jahren wieder bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open. Das mit insgesamt 250 000 US-Dollar dotierte Hallenturnier beginnt am Samstag, 14. Oktober, mit der Qualifikation.
In den Vorjahren hatte es mit einer Teilnahme Kerbers in Luxemburg nicht geklappt. Denn die Deutsche war als Dauergast in den Top Zehn der Weltrangliste mehrmals in Folge Teilnehmerin oder Ersatzfrau beim Turnier der besten acht Spielerinnen der Saison. Diese Championships beginnen direkt im Anschluss an die BGL Open, die somit nicht in Kerbers Turnierplan passten.
Diesmal aber ist die Kielerin, die inzwischen auf Platz zwölf der Weltrangliste abgerutscht ist, in Luxemburg als topgesetzte Spielerin am Start. Dabei profitiert sie laut Turnierdirektorin Danielle Maas von der verletzungsbedingten Absage der US-Amerikanerin Madison Keys. "Wir haben uns danach sehr um Kerber bemüht und sind froh, dass es geklappt hat", sagt Maas dem TV. Die Deutsche sei "hochmotiviert". Sie habe gleich nach Bekanntwerden ihres Starts in Luxemburg eine kurze Videobotschaft für ihre Fans geschickt. "Hallo ihr Lieben! Ich kann es kaum erwarten, ganz bald wieder zurück nach Luxemburg zu kommen. Ich freu' mich auf euch, bis dahin - eure Angie", sagt Kerber darin und wirft eine Kusshand in Richtung Kamera. Das Feld der 32 Teilnehmerinnen sei in diesem Jahr "sehr eng, sehr ausgeglichen", sagt Turnierdirektorin Maas. "Wir können uns auf tollen Sport freuen." Unter den jährlich etwa 20 000 Zuschauern während der gesamten Turnierwoche seien viele deutsche Besucher, vor allem aus dem Raum Trier. "Sie sind für uns sehr wichtig", sagt Maas. "Deshalb sind wir froh, wenn ihr ihnen viele deutsche Spielerinnen zeigen können." Das ist auch diesmal der Fall. Neben Kerber starten Tatjana Maria, aktuelle Weltranglisten-52. aus Bad Saulgau, und die 22-jährige Hamburgerin Carina Witthöft (Rang 72) im Großherzogtum. Die Teilnahme von Publikumsliebling Andrea Petkovic war zunächst unsicher. Sie war auf eine Wildcard des Veranstalters angewiesen, weil sie als Weltranglisten-91. derzeit zu schlecht platziert ist, um direkt ins Hauptfeld zu rutschen. Die Darmstädterin bekommt nun eine solche Einladung, ebenso wie Sabine Lisicki. Die Wimbledonfinalistin von 2013 war in diesem Jahr lange verletzt und plant ihr Comeback in Luxemburg. Drei weitere Deutsche, darunter die BGL-Open-Siegerin von 2014, Annika Beck, haben die Chance, sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld zu kämpfen.
Nach aktuellem Stand werden neben Kerber zwei weitere Top-30-Spielerinnen im CK Kockelscheuer aufschlagen: Barbora Strycova (Tschechien, Nummer 26 der Welt) und Kiki Bertens (Niederlande, 30). Auch Vorjahressiegerin Monica Niculescu (Rumänien, 61) ist wieder dabei. Interessante Randnotiz für alle Kerber-Fans: Monica Puig (68. der Welt) startet in Luxemburg. Die 24-Jährige aus Puerto Rico schrieb Geschichte, als sie 2016 das erste olympische Gold für ihr Land gewann. Ihre Kontrahentin im hart umkämpften Finale von Rio war Angelique Kerber.
Ein großes Fragezeichen steht laut Turnierleitung hinter dem Namen Viktoria Azarenka. Die Weißrussin soll eine Wildcard erhalten. Sie gewann 2011 in Luxemburg, war 2012 Nummer eins der Welt. Zurzeit kämpft sie jedoch vor Gericht in Kalifornien um das Sorgerecht für ihren Sohn. Deshalb entscheidet sich laut Maas erst kurz vor Turnierbeginn, ob Azarenka in Luxemburg starten wird oder nicht. Definitiv fehlen wird erstmals seit vielen Jahren Luxemburgs Lokalmatadorin Mandy Minella. Die 31-Jährige verkündete im Sommer, dass sie schwanger ist. "Wir werden sie vermissen, aber der Hintergrund ist ja eine schöne Sache", sagt Maas.Extra: DETAILS, TICKETS, PREISE