Trier Tennisturnier in Trier: ITF-Turnier heißt nun Luxoil Open

Trier · Das Tennis-Grand-Prix-Turnier in Trier hat Zukunft – und einen neuen Namen: Vom 12. bis 17. August wird das mit 15 000 Dollar dotierte ITF-Challenger-Turnier erstmals als Luxoil Open ausgetragen. Das bestätigten der Club und der neue Titelsponsor.

 Grigor Dimitrows Titelgewinn bei der ATP-WM 2017 wurde ein bisschen opulenter in Szene gesetzt als sein Erfolg in Trier sieben Jahre zuvor. Aber sein Finalgegner war der gleiche. Aktuell spielt Dimitrow bei den Australian Open.

Grigor Dimitrows Titelgewinn bei der ATP-WM 2017 wurde ein bisschen opulenter in Szene gesetzt als sein Erfolg in Trier sieben Jahre zuvor. Aber sein Finalgegner war der gleiche. Aktuell spielt Dimitrow bei den Australian Open.

Foto: picture alliance / Adam Davy/PA/Adam Davy

Im November 2017: Manche Bescheidwisser und Tennis-Insider erleben beim Finale um die ATP-Weltmeisterschaft in London ein Déjà-vu: Moment mal – Grigor Dimitrow im Endspiel gegen den Belgier David Goffin? Das gewinnt der Bulgare doch in drei Sätzen! So war es doch schon sieben Jahre zuvor bei der exakt gleichen Finalpaarung in Trier. Beim ITF-Turnier des TCT. Mit dem Unterschied, dass die beiden damals 19-Jährigen noch reichlich unbekannt waren und die Siegprämie an der Mosel marginal geringer. Dimitrow kassierte für seinen Drei-Satz-Sieg in London 2,5 Millionen Dollar, in Trier waren es 1300 Dollar.

Aber um großes Geld und berühmte Namen ging es beim seit über 30 Jahren ausgetragenen Grand Prix auf der Anlage neben dem Moselstadion auch nie. Der Ruhm kam bei einigen erst später. Das traditionsreiche Turnier stand nach dem Rückzug des langjährigen Titel­sponsors Bitburger zeitweilig auf der Kippe. Im vergangenen Jahr wurde das Turnier ohne Haupt- und Titelsponsor ausgetragen, „dank der Unterstützung von vielen kleineren und mittleren Sponsoren“, wie TCT-Präsident Alexander Jelen sagt: „Wir haben lange dafür gekämpft, dass das Turnier eine Zukunft hat“. Und die scheint erst mal gesichert. „Wir freuen und sehr, dass wir mit Luxoil einen neuen Titelsponsor gefunden. Das ist eine Win-win-Situation“, sagt Jelen. Der ältere Bruder des frühen Ex-Profis und Davis-Cup-Siegers Eric Jelen spielte früher selbst in der Tennis-Bundesliga und war Turnier-Direktor der Tennis-Mannschafts-WM in Düsseldorf. Am Dienstag unterschrieben Jelen und Luxoil-Chef Peter J. Schlüschen in Trier den Sponsorenvertrag. Der ist erst mal auf ein Jahr angelegt, TCT und der Sponsor – eine Großtankstelle im luxemburgischen Wasserbillig/Mertert – peilen aber eine langfristige Zusammenarbeit an. „Wir wollen den Event-Bereich stärker ausbauen“, sagt Schlüschen, der schon lange im regionalen Sportsponsoring aktiv ist – aktuell unter anderem bei den Handball-Miezen und Dolphins im Rollstuhlbasketball, in der Vergangenheit zudem als Trikotsponsor bei Eintracht Trier („autoland“) und den Trierer Bundesliga-Basketballern sowie im Reitsport.

Turnierleiterin Simone Göbel weist auf einige Änderungen im Turnierablauf hin. So gibt es ab 2019 wegen der Neuausrichtung der Tennisprofi-Vereinigung ATP keine ATP-Weltranglistenpunkte mehr bei den 15 000-Dollar-ITF-Turnieren wie in Trier zu gewinnen. Es geht aber weiter um Punkte des Tennis-Weltverbands ITF. „Das ist aber keine Abwertung des Turniers“, sagt Simone Göbel, die als Spielerin der ersten Damen-Mannschaft des TCT in die Regionalliga aufgestiegen ist (siehe Info): „Dafür sorgt die neue Regelung, dass fünf Spieler aus den Top 100 der Junioren bei uns spielen werden.“ Zudem dürften wie bisher Spieler mit Weltranglistenplätzen zwischen 250 und 300 in Trier antreten. „Das sind Spieler, die dann in zwei Weltranglisten vertreten sein werden.“ Also in den Weltranglisten von ATP und ITF - klingt kompliziert, vom Grundsatz dürfte sich aber für die Luxoil Open in Trier wenig ändern. Das in sieben Jahren wieder die Trier-Finalisten im ATP-WM-Finale aufeinandertreffen werden, ist zwar einigermaßen unwahrscheinlich – aber vom einen oder anderen Spieler wird man in den nächsten Jahren garantiert noch hören.

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