Dreis-Brück. Nur eine Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) im Verband Rheinland ist älter. Zwei Jahre mehr als die LGV hat die LG Sieg auf dem Buckel. Grund genug für die Verantwortlichen in der Eifel, das 40-jährige Bestehen groß zu feiern.
Vorläufer der LGV waren die Kooperationen der Vereine SV und ESV Gerolstein als LG Gerolstein und VfL Jünkerath und VfL Hillesheim als LG Jünkerath Hillesheim in den 1960er Jahren. Als bei der Leichtathletik-Abteilung des TuS Daun Christoph Müller das Ruder übernahm, trieb der Lehrer eine große LG auf Kreisebene voran.
Der Gedanke: Weg vom Kirchturmdenken, um mit vereinten Kräften vor allem schlagkräftige Staffeln und Mannschaften zu bilden, die auf nationaler Ebene erfolgreich sind.
Die am 4. Dezember 1972 offiziell in Gerolstein gegründete LG Vulkaneifel legte einen Traumstart hin. Im ersten Wettkampfjahr (1973) errang der Mehrener Karl Fleschen gleich zwei deutsche Jugendmeistertitel im blau-gelben Trikot (Der Name "LG Vulkaneifel" und die Farben der ersten Wettkampfbekleidung (blau für das Wasser der Maare, gelb für die Blüten des sie umgebenden Ginsters). Ein Jahr später wurde Dorothee Bormann deutsche Schülermeisterin über 800 Meter (mit noch heute gültigem Rheinlandrekord für 14-Jährige von 2:12,67 Minuten). Dass die Idee mit vereinten Kräften schlagkräftige Staffeln zu bilden, aufging, zeigte sich, als die 3 x 800-Meter-Staffel mit Bormann, Gisela und Helga Schmitz 1974 in 6:51,0 Minuten deutschen B-Jugend-Rekord damals bis 16 Jahre) lief.
Karl Fleschen wird am 24. November bei der LGV-Jubiläumsgala im Bürgerhaus "Vulkania" in Dreis-Brück unter den erwarteten rund 200 Gästen sein. Die weiteste Anreise der "LGV-Ehemaligen" hat Elke Udelhoven. Die ehemalige westdeutsche Juniorenmeisterin im Hochsprung (unter ihrem Mädchennamen Etten) reist aus dem norwegischen Kristiansand an.
Extra

115 Medaillen sammelten die LGV-Sportler. 41 Mal wurden sie Deutsche Meister. Herausragender Athlet war Karl Fleschen als Olympia-Teilnehmer und Militärweltmeister 1976. Jussi Udelhoven wurde 1985 U20-Vizeeuropameister, nachdem er im gleichen Jahr und 1984 über 800 Meter den nationalen Titel bei den unter-20-Jährigen gewonnen hatte. Leistungsträger der späten 1990er- Jahre und der ersten Hälfte der vergangenen Jahrzehnts mit Junioren-Welt- und Europameisterschaftsteilnahmen war das Quartett Marc Kowalinski, Carlo Schuff (beide mittlerweile beim PST Trier), Lars Haferkamp (jetzt Köln) und Michael May (jetzt Leverkusen). Kowalinski wurde 2003 deutscher Vizemeister der Männer über 1500 Meter. Erfolgreichste LGV-Athletin (13 deutsche Jugend- und Juniorenmeistertitel, zwei U20-EM-Teilnahmen zwischen 2001 und 2005) war Christina Mohr. LGV-Vorsitzende 1973-86 Christoph Müller, 1986-91 Johannes Frings, 1992-93 Bruno Esch, 1993-2000 Christoph Müller, seit 2001 Rolf Haferkamp LGV-Mitgliedsvereine: TuS Ahbach, TuS Daun, SV Gerolstein, VfL Hillesheim, VfL Jünkerath, SV Fortuna Ulmen teu