Trier. 295 strahlende Gesichter, 590 leuchtende Augen - nicht weil es für sie Geschenke gab, sondern weil sie schenken konnten, freuten sich die Teilnehmer der 14. Fairplay-Tour bei der Zielankunft in der Arena Trier. Im 30. Jahr der rheinland-pfälzisch-ruandischen Freundschaft warben die jugendlichen Radfahrer und ihre Betreuer für die Solidarität mit dem afrikanischen Partnerland.
Die teilnehmenden Gruppen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Frankreich, Luxemburg und Belgien sammeln durch sogenannte Lebenslauf-Aktionen und während der Radtour Spenden für Schulbauprojekte in dem vor rund 20 Jahren immer noch im Wiederaufbau befindlichen Land. Das Spendenergebnis wird im Herbst bekanntgegeben, wenn alle Aktionen abgeschlossen sind. "Wir hatten keinen Tag mit viel weniger als 100 Kilometern", erzählte Klaus Klaeren, welche Anstrengungen die meist zwischen zwölf und 18 Jahre alten Jugendlichen auf sich nahmen.
Dabei wurden 5800 Höhenmeter bewältigt - mehr als der höchste Berg Europas, der Mont Blanc. Wichtig: Niemand ist Einzelkämpfer. Leistungsstarke Radfahrer helfen (schiebend) denen, die Probleme haben.
Neben der Solidarität mit ihren Altersgenossen in Afrika sind die Vermittlung von Tugenden wie Leistungsbereitschaft und vernünftiges Verhalten für Herbert Ehlen, der die Fairplay-Tour zusammen mit Klaeren seit 1999 organisiert, Lernziele für die Heranwachsenden. "Mein persönlicher Höhepunkt t ist immer wieder die Lebensfreude der Kinder und ihre Vorbehaltlosigkeit. Und: Es gibt keine Diskussionen. Jeder ist vom ersten Tag an im Team", sagt Klaeren.
"Man lernt, Verantwortung für sich und das Team zu übernehmen", so die 15-jährige Lea Henrich. Und ihre Mitfahrerin Anna Stock (17) vom Gymnasium Traben-Trarbach ist begeistert: "Wahnsinn, was man in einer Woche körperlich bewältigen kann." teu