Recklinghausen. Mehr als einen Meter weiter als bisher flog Lukas Kramps vier Kilogramm schweres Wettkampfgerät im nordrhein-westfälischen Recklinghausen. Hundertprozentig zufrieden waren Nachwuchsathlet und Trainer trotzdem nicht. "Lukas kann noch weiter werfen", sagte Siegfried Wegener, lobte aber seinen Schützling: "Er hat einen guten Wettkampf gemacht. Wenn man Bestleistung wirft, dann ist das immer gut."
Um wie erhofft Dominik Klaffenbach zu ärgern, dazu reichte es noch nicht. Der deutsche M-15-Jahresbeste aus Leverkusener siegte mit 60,46 Metern. "Lukas kann auch 60 Meter werfen, aber das muss man halt erst einmal im Wettkampf hinbekommen", erklärte Wegener. Mit seiner neuen Bestleistung von 54,20 Metern schob sich Kramp auf den vierten Platz der deutschen Jahresbestenliste vor.
Strupp kann nicht mehr kontern

Im Dreisprung war vom ersten Versuch an klar, dass der Sieg nur über Benjamin Weßling ging. Der Favorit aus Mönchengladbach legte direkt 12,56 Meter vor und legte im dritten Anlauf 12,99 Meter nach - so weit sprang sonst niemand. Über zwölf Meter waren vor den Westdeutschen Meisterschaften außerdem nur Andreas Vulpe (Überruhr) und der Konzer Michael Strupp gesprungen. Der Gymnasiast aus dem Stadtteil Könen lag zunächst auf dem zweiten Platz, doch im vorletzten Versuch sprang Sven Schick aus Kirn erstmals über zwölf Meter (12,16 Meter). Strupp konnte nicht mehr kontern und gewann mit 11,79 Metern die Bronzemedaille. Vulpe (11,27) wurde Vierter.
Wie stark die Konkurrenz bei Westdeutschen Schülermeisterschaften ist, erfuhr Strupp anschließend über 300 Meter Hürden: Obwohl er sich mit 45,97 Sekunden an die zweite Stelle der M15-Rheinland-Jahresbestenliste schob, wurde er nur Elfter.
Kramps und Strupps Vereinskollege Maximilian Henrich belegte bei den höchsten Schülermeisterschaften in Einzeldisziplinen im Speerwurf (46,47 Meter mit dem 600-Gramm-Speer) und Hochsprung (1,74 Meter) jeweils den sechsten Platz. Jonathan Burg (ebenfalls TG Konz) schied im 80-Meter-Hürden-Vorlauf mit dem stärksten Gegenwind (1,5 Meter pro Sekunde) in 12,29 Sekunden aus.
Mit Nina Mertes hat eine in Trier geborene Läuferin in Recklinghausen den höchsten Titel gewonnen, den eine 15-Jährige in Deutschland erringen kann. Die Tochter des Trie rer Silvesterlauf-Mitbegründers Berthold Mertes feierte über 2000 Meter in 6:54,46 Minuten einen Start-Ziel-Sieg. Nina lebt in Dormagen und startet für den LAV Bayer Uerdingen/Dormagen. teu