Mit Pfeil und Burgstaller

Gelsenkirchen · Es läuft wieder rund auf Schalke. Zuversichtlich reist die Elf nun nach Thessaloniki.

Gelsenkirchen (dpa) Mit ihrem ungewöhnlichen Torjubel haben Schalkes leidgeprüfte Profis ihren zurückgewonnenen Spaß am Fußball dokumentiert. Nach den Treffern von Guido Burgstaller und Leon Goretzka rannten einige Spieler zur Seitenlinie und warfen mit simulierten Handbewegungen imaginäre Dartpfeile ins Publikum. Was es damit auf sich hatte, erläuterte der deutsche Nationalspieler nach dem souveränen 2:0 (1:0) gegen Hertha BSC mit verschmitztem Lächeln. "Beim Dart habe ich mir die Präzision geholt", sagte Goretzka zu seinem platzierten Schuss ins untere linke Eck von der Strafraumgrenze in der 62. Minute.
Zu seinem 22. Geburtstag am vergangenen Montag hatte Goretzka eine Dartscheibe geschenkt bekommen, die er im Umkleidetrakt auf dem Trainingsgelände aufgehängt hat.
Neben Goretzka überragte Nabil Bentaleb. Mit einem sehenswerten Lupfer über die gesamte Hertha-Abwehr bediente er Burgstaller, und der kampfstarke Winter-Zugang schoss Schalke mit seinem zweiten Saisontreffer (42.) im vierten Einsatz auf die Siegerstraße.
Schalkes Trainer Markus Weinzierl war voll des Lobes, weil sein Team sich nach dem blamablen 0:1 gegen Eintracht Frankfurt zusammengesetzt hatte und beschloss: So kann es nicht weitergehen. Es folgten starke Auftritte beim 1:1 in München, der souveräne 4:1-Pokalerfolg beim SV Sandhausen — und nun der verdiente Heimsieg gegen Lieblingsgegner Hertha, der neunte in Serie gegen Berlin.
"Das Frankfurt-Spiel war heilsam. Die Mannschaft hat danach die richtige Reaktion gezeigt", befand Weinzierl stolz. Zwar ist der Rückstand auf die Europapokalplätze nach 20 Spieltagen weiterhin respektabel. Aber der Aufwärtstrend beim Revierclub ist unverkennbar. Manager Christian Heidel ist auch mit Blick auf die nächste, brisante Aufgabe in der Europa League in der Zwischenrunde bei Paok Saloniki am Donnerstag positiv gestimmt.
Für die Berliner war der "Pott" einmal mehr keine Reise wert. Erst (nach guter Leistung) der unglückliche Pokal-K.o. im Elfmeterschießen in Dortmund, knapp 70 Stunden später und ein paar Kilometer entfernt die sechste Auswärtspleite der Bundesliga-Saison. "Unsere Effizienz ist irgendwo auf der A 40 zwischen Dortmund und Gelsenkirchen auf der Strecke geblieben", meinte Geschäftsführer Michael Preetz.

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