Muskelkater: Kein tierisches Vergnügen

Trier · Enorme Schmerzen verursacht ein Muskelkater meist nicht, störend ist er jedoch allemal. Der Sportmediziner Dr. Peter Krapf aus Trier erklärt, woher der putzige Name für die Muskelbeschwerden kommt. Und er räumt mit einem Mythos auf.

Nicht Kater, sondern Katarrh: Eine männliche Katze steht nicht Pate für den Muskelkater. "Die Bezeichnung ist wohl das Ergebnis einer Verballhornung des Begriffs Katarrh. Der beschreibt eine Entzündung der Schleimhäute und hat mit Muskeln eigentlich nichts zu tun", sagt Dr. Krapf. Dennoch könnte der Muskelkater so viel bedeuten wie "Entzündung der Muskeln".
Ursache: Wer zu viel Alkohol trinkt, bekommt bekanntlich einen Kater. Wer im Sport über die Stränge schlägt, den bestraft der Muskelkater. So könnte man es flapsig formulieren. "Oft trifft es eher untrainierte Sportler. Und zwar dann, wenn sie ungewohnte Abbremsbewegungen machen", erläutert Dr. Krapf. Der Muskelkater ist eine Überlastungsreaktion, begünstigt wird er durch eine untrainierte Muskulatur.
Beschwerden: "Früher ging man davon aus, dass bei einem Muskelkater eine Übersäuerung der Muskulatur vorliegt", sagt Dr. Krapf. Heute hat die Theorie von der Milchsäure-Ansammlung ausgedient. "Inzwischen weiß man, dass einem Muskelkater winzige Risse im Muskelgewebe zugrunde liegen. Durch diese Risse dringt langsam Flüssigkeit ein. Der Muskel schwillt an und wird gedehnt. Der dadurch verursachte Schmerz ist letztlich der Muskelkater", erklärt der Mediziner.
Was tun? Der Sportarzt empfiehlt Schonung. Sinnvoll könnten auch eine Wärmebehandlung oder entzündungshemmende Schmerzmittel sein. Von Massagen rät Dr. Krapf ab: "Damit würde man in das verletzte Gewebe reinmassieren." bl

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