Nicht zu früh freuen!

Düsseldorf · Fußball: Der Meistertitel für die Bayern ist theoretisch schon vor Ostern möglich — Verfolger wollen das verhindern — Die halbe Liga zittert.


Düsseldorf (dpa) Der Kampf um den Klassenverbleib nimmt in der Schlussphase der Fußball-Bundesliga an Fahrt auf, der 27. Meistertitel für den FC Bayern aber kann schon in einer Woche unter Dach und Fach sein. Wenn der souveräne Tabellenführer seine nächsten beiden Spiele in der englischen Woche gewinnt und die unmittelbare Konkurrenz nicht punktet, könnten die Bayern im Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 8. April - eine Woche vor Ostern - einen ihrer frühesten Titelgewinne feiern.
Spannung pur hingegen garantiert das Rennen gegen den Abstieg. Der Tabellen-Zehnte Borussia Mönchengladbach hat vor der Partie beim Tabellen-Siebten Eintracht Frankfurt nur fünf Punkte Vorsprung auf Platz 16, aber auch nur fünf Punkte Rückstand auf Rang fünf. Der Blick richtet sich natürlich auch nach unten. "Das Thema ist noch nicht beendet", befand Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Das Verfolgerfeld liegt eng beisammen.
Für Gladbach oder Europapokal-Stammgäste wie den FC Schalke 04 (9.) und Bayer Leverkusen (11.) entscheidet sich nach der englischen Woche, in welche Richtung es geht. "Wir stehen im grauen Mittelfeld und müssen aufpassen, dass wir nicht noch unten reinrutschen. Wir haben die Antennen ausgefahren und wissen, um was es geht", warnte Bayers Sportchef Rudi Völler vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr). Die seit drei Spielen unbesiegten Niedersachsen rangieren mit 29 Punkten nur knapp vor dem Relegationsplatz. "Ich muss da unten wegkommen", erklärte Trainer Andries Jonker. Das gilt auch für den Hamburger SV, der mit 27 Punkten derzeit Rang 16 belegt. Trainer Markus Gisdol erwartet in der Partie gegen den 1. FC Köln, dass seine Akteure "weiterhin konsequent und konzentriert" an einem Strang ziehen, um den Klassenverbleib zu sichern. "In so einer wichtigen Phase kurz vor Saisonschluss ist es wichtig, eine extrem gute Einheit zu bilden", sagte der 47-Jährige.
In einer komfortableren Situation befindet sich Aufsteiger SC Freiburg. Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen stehen die Breisgauer mit 35 Punkten auf Platz acht und haben damit Kontakt zu den internationalen Startplätzen. Für Trainer Christian Streich geht es aber offiziell nur um den Klassenverbleib, und da könne man einen Konkurrenten auf Distanz halten. Allerdings kommen die Norddeutschen mit der Empfehlung von vier Siegen aus fünf Spielen. "Wir haben uns das Selbstvertrauen hart erarbeitet. Das könnten jetzt entscheidende Spiele sein. Wir wollen so viele Punkte wie möglich mitnehmen", erklärte Trainer Alexander Nouri.
Den FC Bayern plagen auf dem Weg zum nächsten Turbo-Titel erst mal andere Sorgen. Torhüter Manuel Neuer steht seinem Team wegen eines kleinen Eingriffs am linken Fuß in den nächsten beiden Partien nicht zur Verfügung. Im Derby gegen den FC Augsburg wird der Nationaltorwart von Sven Ulreich ersetzt. Bis zu den Champions-League-Duellen mit Real Madrid soll Neuer allerdings wieder einsatzfähig.

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