"Nordschleife ist schwieriger als Le Mans": Loeb im TV-Gespräch

Nürburgring · Als Seriensieger bei der ADAC Rallye Deutschland hat sich Sébastien Loeb einen Namen gemacht. Am Wochenende wartet eine neue Herausforderung. Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens wird zum ersten Mal ein Lauf zur Tourenwagen-WM auf der Nordschleife ausgetragen. TV-Mitarbeiter Jürgen C. Braun traf sich während der Testtage mit dem Franzosen.

 Sébastien Loeb.TV-Foto: Jürgen C. Braun

Sébastien Loeb.TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: (g_sport

Nürburgring. Weinberge und Hinkelsteine jagen ihm keinen Schrecken mehr ein. Sébastien Loeb war das Maß aller Dinge, wenn sich die Weltelite an der Mosel, im Saarland und im Hunsrück zum fröhlichen Quertreiben traf. Der Elsässer galt lange als unschlagbar rund um Trier. Seit seinem Abschied aus der Rallye-WM tritt der neunfache Rallye-Weltmeister mit seinem Arbeitgeber Citroen erfolgreich auf der Rundstrecke in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an. Auf der Nordschleife findet am Samstag der vierte von insgesamt zwölf Läufen weltweit in dieser Serie statt.
Diese Wertungsprüfung der ganz besonderen Art nötigt dem ehemaligen "König von Deutschland" Respekt ab. Gehörigen Respekt sogar. "Ich kenne die Strecke zwar durch meine Teilnahme am 24-Stunden-Rennen im Jahr 2001 und durch meine Arbeit am Simulator. Aber live und mit einem Auto aus der Tourenwagen-WM ist das wieder etwas ganz anderes", erzählt er.
"Die Nordschleife ist anders als jeder der übrigen WM-Kurse. Es gibt keine Parameter, keine Vergleichswerte, die wir für das Einstellen des Set-Ups heranziehen könnten. Das ist wie eine Berg- und Talbahn. Und manchmal ist es dort so eng wie in den französischen Seealpen auf einer Monte-Prüfung." Was den Ingenieuren seines Teams die größten Kopfschmerzen bereitet, ist der finale Abschnitt der Nordschleife, die Döttinger Höhe. "Sie ist die mit Abstand längste Gerade im gesamten Rennkalender. Nirgendwo sonst müssen die Motoren unter dieser extremen Belastung auf Volllast fahren", erklärt Loeb,
Die wichtigste Voraussetzung aber bringt der kleine Franzose im Vergleich zu etlichen Konkurrenten schon einmal mit. "Ich kenne die 25 Kilometer und die 150 Kurven auswendig. Das habe ich im Kopf gespeichert. Aber hier oben weiß man auch nie, wie das Wetter wird. Das kann sogar während des Laufs an verschiedenen Streckenpunkten unterschiedlich sein." Und dann sagt er etwas, was wie ein Ritterschlag für die Nordschleife ist. "Hier muss man nicht nur schnell sein, sondern man muss auch das Risiko ganz genau einschätzen können. Diese Strecke ist schwieriger zu fahren als Le Mans."
Der Auftritt der WTCC ist das erste Mal seit mehr als 30 Jahren, dass eine Fia-Weltmeisterschaft in der "Grünen Hölle" ausgefahren wird. Insofern ist das Gastspiel der Tourenwagen-Weltmeisterschaft fast eine Sensation. Am Donnerstag und Freitag werden freie Trainings gefahren. Am Freitag um 18.20 Uhr steht das Qualifying an. Am Samstagmorgen ist bereits um 8 Uhr das Warm-Up. Dann werden die Fans von "Super-Seb" & Co. geweckt. Die beiden darauffolgenden Rennen gehen jeweils über drei Runden und werden direkt hintereinander ausgetragen jüb

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