Pech, Abwürfe und Stolperer

Aachen · Deutsche Springreiter enttäuschen beim Großen Preis von Aachen, aber Isabell Werth dominiert mal wieder in der Dressur.

Aachen (dpa) Beim Höhepunkt des CHIO schauten die deutschen Reiter nur zu. Als Gregory Wathelet am Sonntag mit Coree im Stechen den Großen Preis von Aachen gewann, waren die heimischen Starter längst ausgeschieden. "Das lief heute unglücklich", kommentierte Bundestrainer Otto Becker das Abschneiden: "Es war auch Pech dabei." Für das beste Ergebnis sorgte Andreas Kreuzer aus Herford, der mit Calvilot das Stechen verpasste und auf Platz fünf kam.
Der Sieg ging in dem mit einer Million Euro dotierten Springen an Wathelet. Der 36 Jahre alte Profi aus Belgien setzte sich im Sattel von Coree im Stechen durch. Auf Platz zwei kam die für Portugal reitende Luciana Diniz mit Fit For Fun vor dem Niederländer Marc Houtzager mit Calimero.

Während die meisten deutschen Top-Reiter keinen guten Tag erwischten, zeigte Laura Klaphake eine gute Vorstellung. Die erst 23 Jahre alte Studentin aus Steinfeld steuerte ihre Stute Catch Me If You Can sicher durch die erste Runde, blieb fehlerfrei und landete nach einem Abwurf im zweiten Umlauf auf Platz 13.
"Das hat sie toll gemacht", kommentierte der Bundestrainer den Auftritt der Nachwuchsreiterin. Klaphake habe mit Blick auf die EM-Nominierung "Pluspunkte gesammelt", sagte Becker. Als aussichtsreichste Kandidaten für Göteborg gelten außerdem Maurice Tebbel, Philipp Weishaupt und Marcus Ehning, der mit Pret A Tout auf Platz 15 landete.
Tebbel erlebte am Sonntag allerdings eine herbe Enttäuschung. Drei Tage nach dem Sieg mit dem deutschen Team im Nationenpreis stolperte sein Pferd Chacco's Son vor dem letzten Teil der Dreifachen Kombination und bremste ab. "Das ist ärgerlich", kommentierte der 23-Jährige aus Emsbüren. Ein schlechten Nachmittag erlebte auch Ludger Beerbaum. Der 53 Jahre alte Routinier aus Riesenbeck kassierte mit Chiara 16 Strafpunkte, ehe er freiwillig aufgab. Andere erfahrene Reiter wie Christian Ahlmann und Marco Kutscher hatten die Qualifikation verpasst.
Wenige Stunden zuvor hatte am Sonntag Isabell Werth im Dressurstadion ihre Klasse bewiesen. Einen Tag nach dem Dämpfer im Grand Prix Special schlug die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt zurück und gewann die Kür. Mit einem spektakulären Ritt auf ihrer Stute Weihegold gewann die 48-Jährige aus Rheinberg mit klarem Vorsprung. "Das war ein Super-Ritt", lautete ihr Kommentar.
Die 48-Jährige gewann die abschließende Dressurprüfung des Turniers mit 89,675 Prozent. Hinter Werth kam Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo (85,750) auf Platz zwei. Mit dem Gastgeber-Quartett gewann Werth auch den Nationenpreis. Nach Grand Prix und Special lag die Mannschaft vor den USA und Schweden.

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