Pechsteins Coup für die Geschichtsbücher

Gangneung · Gangneung (dpa) Nach ihrem "unglaublichsten Tag" erließ Claudia Pechstein großzügig ihrem Trainer Peter Mueller den Sprung in die Fluten des eiskalten Japanischen Meeres. Der US-Amerikaner hatte vor den 5000 Metern der Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Gangneung das "Eisbaden" angekündigt, wenn seinem Schützling die Sensation gelänge.

Elf Tage vor ihrem 45. Geburtstag krönte Pechstein ihre 27. internationale Saison mit dem Gewinn der 61. Medaille bei Olympia, WM oder EM. "Ich habe seinen Wetteinsatz kurzerhand in zwei Runden Bier umgewandelt", meinte die Berlinerin am Sonntag bestens gelaunt.
Schon zuvor war sie sich der Tragweite des Erfolges sicher. "Ich habe Geschichte geschrieben. Das ist echt eine historische Medaille", plauderte die Altmeisterin nach ihrer von niemandem erwarteten Silbermedaille, die einer Ohrfeige an die teils 20 Jahre jüngere Konkurrenz gleichkam.
Sie krönte das Auftreten der Deutschen, die nach medaillenlosen Jahren bei Olympia 2014 und der WM 2016 wieder Aufwind verspüren. Nico Ihle gewann Silber über 500 Meter, Patrick Beckert Bronze über 10 000 Meter. Dass alle drei nicht nach den Konzepten des Cheftrainers der Deutschen, Jan van Veen, trainieren und eigene Wege suchen, hat man im Verband sehr wohl registriert.

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