Philosophie der guten Athleten

Trier · 16 Landes- und 41 Rheinlandmeister trugen im vergangenen Jahr das blaue Trikot der Leichtathleten des Postsportvereins Trier (PST). Auf der Jahrespressekonferenz zog die Abteilung im Beisein von Triers Bürgermeisterin und Sportdezernentin Angelika Birk Bilanz.

 Viele kleine Bestennadeln: Insgesamt 13 Mal bekamen die Leichtathleten des PST die Auszeichnung für nationale Topplatzierungen. TV-Foto: Holger Teusch

Viele kleine Bestennadeln: Insgesamt 13 Mal bekamen die Leichtathleten des PST die Auszeichnung für nationale Topplatzierungen. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. Zu insgesamt 57 Titeln auf Rheinland-Pfalz- und Verbandsebene können die Leichtathleten des PST Trier auch noch drei Silber- und eine Bronzemedaille bei deutschen Meisterschaften zählen. 2014 war erfolgreicher als das vorangegangene Jahr (sieben Landes- und 17 Verbandstitel). Dabei hatte die Saison für Abteilungsleiter Volkhart Rosch gar nicht gut angefangen. Bitten und betteln habe er müssen, um einige Läufer zu den Rheinlandmeisterschaften über zehn Kilometer zu lotsen, berichtet Rosch bei der Jahrespressekonferenz der Abteilung. Denn parallel zu den Titelkämpfen im 200 Kilometer von Trier entfernten Niederfischbach gab es in Schweich den ersten großen Volkslauf des Jahres quasi vor der Haustür.Roschs Hartnäckigkeit wurde belohnt: "Die Zeiten bei den Rheinlandmeisterschaften waren durchweg besser als in Schweich", erzählte der seit mehr als vier Jahrzehnten im Trainergeschäft tätige ehemalige Lehrer.Nachdenklich gemacht habe ihn der Vorfall aber trotzdem. Eine seiner ehemaligen Schützlinge, Caroline de Corbier, habe ihn wieder in die Spur gebracht: "Du musst für die guten Athleten weitermachen", habe die Jugend-DM-Siebte von 1990 über 800 Meter gesagt. Die Gesellschaft ändere sich nicht immer zum Guten, philosophierte Rosch. Gute Athleten gebe es aber noch.Und der PST konnte am Montagabend etliche gute Sportler präsentieren. 13 Bestennadeln des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) verteilte der Trier-Saarburger Leichtathletik-Kreisvorsitzende Günter Heidle - viermal in Gold, neunmal in Silber. Herausragender PST-Sportler war 2014 Kevin Ugo als deutscher Jugendvizemeister über 200 Meter. Der 19-Jährige hat Trier zum Jahresbeginn zum TV Wattenscheid verlassen und wurde bei der PST-Pressekonferenz nur am Rande erwähnt. Wichtiger waren Rosch dagegen die Mannschaftsleistungen, die Nora Schmitz, Chiara Bermes und Laura Schmitt über zehn Kilometer U23-Silber und Alexander Bock, Dominik Werhan und Lucas Theis über Halbmarathon U23-Bronze bei der DM brachten.Angesichts des sich abzeichnenden Generationswechsels bei den Spitzenkräften kommt der seit einigen Jahren von Thomas Fusenig aufgebauten Kinder- und Jugendleichtathletik im PST eine immer größere Bedeutung zu. Rund 70 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren führe man vielseitig mit Übungen im Springen, Werfen und Laufen an die olympische Kernsportart heran. Einen Rheinland- und einen Rheinland-Pfalz-Titel steuerte der Nachwuchs bereits zur PST-Bilanz bei. Auch Mehrkämpfe bestritt man erstmals. Fusenig: "Als wir das erste Mal auftauchten, wurden wir gefragt: ‚Was macht ihr denn hier?\' Beim dritten Mal hieß es schon: ‚Aufpassen, der PST ist wieder da!\'"Extra

33 Mal, exakt so oft wie 2014, waren die Leichtathleten aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg im vergangenen Jahr unter den 50 beziehungsweise 30 (U23, M/W14, M/W15) besten Leichtathleten Deutschlands vertreten. Der Post-SV Trier (PST) führt die Kreisrangliste mit 16 Nennungen vor der TG Konz (TGK, 14) an. Ein Drittel der Bestenlisteplätze geht aber auf das Konto von Athleten, die zu anderen Vereinen gewechselt sind: Kevin Ugo (sechs Nennungen) trägt statt des PST-Trikots das des TV Wattenscheid. Nachwuchs-Sprint-Hoffnung Sophia Junk (3) geht für die LG Rhein-Wied an den Start (bisher TGK). Marathon-Bezirksrekordler Florian Neuschwander (2) hat den Trierer Stadtlauf-Verein zu Spiridon Frankfurt verlassen. Bestenlistenplatzierungen 2014: Frauen, 10 km Straßenlauf Team: 16. PST Trier (Schmitz, Olinger, Bermes) 1:56:09 Stunden. Halbmarathon Team: 32. LT Schweich (Jungblut, Celien, Yilmaz) 4:42:02 Stunden. Juniorinnen W14, Hammer: 16. Lea Schramm (TG Konz) 38,23 m. W15, 100 m: 5. Sophia Junk (TG Konz) 12,17 Sekunden. U18, 100 m: 21. Junk 12,17 Sekunden. 10 km Straßenlauf: 4. Carolin Philipp (PST Trier) 37:14 Minuten. U20, 100 m: 42. Junk 12,17 Sekunden. 10 km Straßenlauf: 9. Philipp 37:14 Minuten. U23, 10 000 m: 8. Nora Schmitz (PST Trier) 38:22,13 Minuten. 10 km Straßenlauf: 25. Schmitz 37:03 Minuten, 26. Philipp 37:14. Halbmarathon: 12. Schmitz 1:24:22 Stunden. Männer, 400 m: 49. Kevin Ugo (PST Trier) 48,28 Sekunden. 10 km Straßenlauf Team: 28. PST Trier (Werhan, Müller, Theobald) 1:37:49 Stunden. Halbmarathon: 18. Florian Neuschwander (Trierer Stadtlauf) 1:07:02 Stunden. Halbmarathon Team: 12. PST Trier (Bock, Theobald, Andoc) 3:35:47 Stunden, 24. PST Trier (Kowalinski, Werhan, Klaeren) 3:44:32. Marathon: 39. Neuschwander 2:29:10 Stunden. Marathon Team: 40. TG Konz (Haumann, Zender, Ruth) 9:10:07 Stunden. Hammer: 37. Patrick Weber (TG Konz) 53,12 m. Junioren M15, Hoch: 44. Aaron Strupp (TG Konz) 1,80 m. Drei: 46. Strupp 11,53 m. U18, Hammer: 35. Lukas Bauer (TG Konz) 46,55 m. U20, 100 m: 21. Kevin Ugo (PST Trier) 10,77 Sekunden. 200 m: 10. Ugo 21,61 Sekunden. 400 m: 9. Ugo 48,28 Sekunden. Drei: 35. Michael Strupp (TG Konz) 13,46 m. U23, 200 m: 22. Ugo 21,61 Sekunden. 400 m: 23. Ugo 48,28 Sekunden. 10 000 Meter: 15. Alexander Bock 32:04,91 Minuten, 28. Marcel Knüttel 34:04,90. Halbmarathon: 15. Bock 1:10:43 Stunden, 20. Andreas Theobald 1:12:06 (alle PST Trier). teu

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