Punkt erzielt, Chance verpasst

Hauenstein · Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: FSV Salmrohr trauert nach 0:0 in Hauenstein einem möglichen Sieg nach.

 Salmrohrs Michael Kohns (links) im Duell mit dem Hauensteiner Akteur Nino Lacagnina. TV-Foto: Andreas Arens

Salmrohrs Michael Kohns (links) im Duell mit dem Hauensteiner Akteur Nino Lacagnina. TV-Foto: Andreas Arens

Foto: (g_sport

Hauenstein Mit gesenkten Häuptern oder kopfschüttelnd verließen die Salmrohrer Spieler den Rasen, einige hatten sich nach dem Abpfiff erst mal enttäuscht auf den Boden fallen lassen: Das Szenario aus Sicht der Gäste erinnerte eher an die zehnte Niederlage auf des Gegners Platz in Folge als an das Ende der schwarzen Serie. Dank des 0:0 im Kellerduell beim SC Hauenstein gab es erstmals seit dem 17. August (seinerzeit wurde ein 2:1 bei Arminia Ludwigshafen gefeiert) zumindest wieder einen Auswärts-Teilerfolg für den FSV. So richtig zufrieden sein konnten und wollten sie aber nicht. "Hier war mehr drin. Wir kommen gut rein in die Partie und haben am Ende dann auch noch mal dicke Chancen", wusste der sportliche Leiter und zweite Vorsitzende in Personalunion, Karl-Heinz Kieren. "Mit gemischten Gefühlen" nahm auch der mal wieder in die Mannschaft gerückte Mittelfeldspieler Patrick Herres den einen Punkt mit auf die Heimreise - Kader Touré hatte wegen einer Augenentzündung passen müssen, fehlte damit genauso wie der erkrankte Rasheed Eichhorn, für den Michael Kohns startete und genauso wie seine Kollegen in der Vierer-Abwehrkette eine gute Partie ablieferte. Der engagierte, entschlossene Auftritt seiner Elf gerade in den ersten 25 Minuten kam unterdessen für Trainer Michael Schmitt überraschend. Der Erleichterung nach dem 1:0-Sieg gegen Pfeddersheim war offenbar immer mehr Selbstzufriedenheit gewichen: "Unsere Trainingswoche war desolat. Zumindest Einsatz und Willen haben diesmal aber gestimmt." Bereits in der fünften Minute wurde ein Kopfball von Sebastian Ting auf der Torlinie geklärt. Vielversprechende Offensivaktionen verdaddelte danach gerade der glücklose Fabian Helbig immer wieder. SC-Hauenstein-Trainer Peter Rubeck fehlten "meine vier aggressivsten Spieler" verletzt, gesperrt oder aus privaten Gründen. Bis sich sein Team fand, musste er einige Male umstellen. Mitte der ersten Hälfte hatten die Gastgeber unter den Augen des früheren Hauensteiner und Ex-Salmrohr-Trainers Robert Jung das Geschehen aber im Griff, kombinierten besser, weil zielstrebiger. FSV-Verteidiger Daniel Braun warf sich in einen Schuss von Alexander Biedermann, im Nachsetzen setzte der Angreifer der Südwestpfälzer den Ball vorbei (30.). Drei Minuten später rettete der in der Pause verletzt ausgewechselte SC-Torwart Kevin Urban bei Tim Hartmanns Versuch reaktionsschnell. Die größte Gelegenheit besaß David Horn, der mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze aus an der Salmrohrer Latte scheiterte (37.). Auch im zweiten Durchgang boten sich hüben wie drüben beste Chancen. Helbig tauchte frei aus halblinker Position vor Urban-Ersatz Malcom Little auf; der SC-Schlussmann blieb Sieger (52.). Auf der anderen Seite hielt Daniel Ternes konzentriert, riss so rechtzeitig die Fäuste bei Gewaltschuss von Yanick Haag hoch (66.). "Am Ende spielen wir Harakiri, statt den einen, unter Umständen auch sehr wichtigen Punkt im Abstiegskampf zu sichern", monierte Peter Rubeck. So musste er mitansehen, wie Hartmann frei stehend aus zehn Metern neben das Tor schoss, und dann der eingewechselte Peter Schädler aus kurzer Distanz scheiterte (85./87.). Der von Noch-Regionalligist Eintracht Trier an den Wasgau-Club ausgeliehene Rubeck hat zwar von der amtierenden Vereinsspitze den Auftrag, sportlich den Klassenerhalt zu schaffen, ob der Oberliga-Dino noch (mindestens) eine Saison dran hängen würde, ist aber weiter offen (TV berichtete). SCH-Geschäftsführer Markus Kuntz bestätigte am Samstag auf TV-Anfrage: "Tatsache ist, dass wir kommende Saison deutlich weniger Geld zur Verfügung haben und viele aus dem Vorstand bei uns aufhören." Die neue, aber noch nicht exakt feststehende Führungsriege müsse entscheiden, was am sinnvollsten sei. "Ein zweites Burgbrohl würde wohl keinen Sinn machen", ließ Kuntz aber schon durchblicken. Das finanziell und personell am Boden liegende Tabellenschlusslicht ging Samstag mit 0:22 (!) in Pfeddersheim unter.Am 6. Mai haben es die Salmrohrer auch noch mit Burgbrohl zu tun. Zu dem dann bei der Sportvereinigung fest eingeplanten Dreier müssten freilich bis Saisonende noch ein paar weitere (Auswärts-) Zähler kommen, um das 2017/18er Oberliga-Ticket zu buchen. Statistik:SC Hauenstein: Urban (46. Little) - Lacagnina, Abele, Fiolka, Kupper (73. Albrecht)- Jarecki, Srzentic, Horn, Brechtel - Haag, Biedermann (61. Klück).FSV Salmrohr: Ternes - Kohns, Düpre, Braun, Bohr - Hartmann, Bartsch, Herres, Unnerstall (64. Schädler) - Ting - Helbig.Schiedsrichter: Vincent Becker (Kleinblittersdorf).Zuschauer: 120

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