Reit-EM: Mission Titelverteidigung glingt nicht: Deutsche Dressurequipe holt EM-Bronze

Aachen · Es hat nicht gereicht: Die deutsche Dressur-Equipe hat bei den Europameisterschaften in Aachen den erneuten Mannschaftstitel verpasst. Matthias Rath, Kristina Bröring-Sprehe, Jessica Bredow-Werndl und Isabell Werth mussten sich mit Bronze zufriedengeben. Europameister wurden die Niederlande.

 Matthias Alexander Rath macht sich Sorgen um Totilas. Foto: Uwe Anspach

Matthias Alexander Rath macht sich Sorgen um Totilas. Foto: Uwe Anspach

 Die deutschen Sieger: Isabell Werth (l-r), Kristina Bröring-Sprehe, Jessica von Bredow-Werndl und Hubertus Schmidt. Foto: Friso Gentsch

Die deutschen Sieger: Isabell Werth (l-r), Kristina Bröring-Sprehe, Jessica von Bredow-Werndl und Hubertus Schmidt. Foto: Friso Gentsch

Der Druck war dann doch zu hoch. Mehr als 84.4 Prozent hätte Kristina Bröring-Sprehe, die als letzte Reiterin ins Aachener Viereck ritt, mit Desperados erzielen müssen, um die in Führung liegenden Niederländer zu schlagen. Doch ein Patzer bei den Galopptraversalen und Piaffen, in denen Pferd und Reiterin den Takt verloren, kosteten den Sieg. "Er hat sich in der Piaffe festgehalten", sagte Bröring-Sprehe. "Auf dem Abreiteplatz war es okay." 79.743 Prozent wurden es - und damit standen die Niederländer als Mannschafts-Europameister in der Dressur fest, Silber ging an Großbritannien: Das deutsche Team mit Bröring-Sprehe, Matthias Rath auf Totilas, Jessica Bredow-Werndl auf Unee und Isabell Werth auf Don Johnson musste sich mit Bronze zufriedengeben. Die beste Dressurprüfung ritt Charlotte Dujardin auf Valegro (83.029 Prozent) vor Edward Gal (Niederlanden) auf Undercover (82.229 Prozent).

Diskussionen gab es beim Auftritt von Matthias Rath und seinem Millionen-Pferd Totilas. Die niedrige Benotung konnte niemand im deutschen Team verstehen. Die Zuschauer im Hauptstadion der Chio-Anlage in Aachen bejubelten das Paar, als es aus der Arena schritt. Doch dann folgte die Ernüchterung, als die Wertung kam.

Mit 75,971 Prozentpunkten blieb sie weit hinter den Erwartungen und gefährdete alle Titel-Träume. "Ich habe ihn gefühlt Richtung 80 Prozent gesehen", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Die sieben Richter gaben zwischen 80,100 und 71,600 Prozentpunkte. Das sei eine "ungewöhnliche Spanne für ein Turnier auf diesem Niveau", sagte Theodorescu. Doch Rath war nicht der einzige Reiter, der solche Unterschiede in seinen Noten erhielt.

Die Deutschen hatten gehofft, dass Rath und Totilas einen klareren Vorsprung für Bröring-Sprehe herausarbeiten würde. Am Mittwoch hatten Bredow-Werndl und Werth die Gastgeber in Führung gebracht. mehi/dpa

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