Schläge im Takt und im Gig zum Sieg

Bernkastel-Kues · Vizeweltmeister Jost Schömann-Finck hat bei der Heimregatta in Bernkastel-Kues einen Sieg und eine Niederlage eingefahren. 230 Boote starteten bei dem größten Ruderrennen auf der Mosel.

Bernkastel-Kues. Jost Schömann-Finck kann nach dem Doppelvierer-Rennen wieder lachen. Aber man merkt: Der 31-Jährige ärgert sich, dass es diesmal - ganz knapp - nicht für den Sieg im hochklassig besetzten Rennen gereicht hat. Der erste Trainer des Vizeweltmeisters aus Zeltingen-Rachtig ahnte es direkt. "Das war keine Minute", sagte Hans-Walter Beucher, als das Boot des Mainzer U23-Weltmeisters Moritz Moos knapp hinter dem Doppelvierer mit Jost und Matthias Schömann-Finck, Daniel Lawitzke (Berlin) und Max Röger (Würzburg) ins Ziel kam. Bei der Langstreckenregatta "Um den grünen Moselpokal" starten die Boote ähnlich wie beim Einzelzeitfahren der Radfahrer im Minutenabstand auf die insgesamt vier Kilometer lange Wendepunktstrecke.
Die fünf fehlenden Sekunden zum Sieg, das könnte das defekte Steuer ausgemacht haben, vermutet Jost Schömann-Finck. Der Defekt wurde erst kurz vor dem Start entdeckt, so dass auch der gelernte Bootsbauer nichts mehr machen konnte. Ein guter Trost: Im Achter-Rennen um insgesamt 3400 Euro Prämien (aufgeteilt auf Platz eins bis drei bei Frauen und Männern) sicherte sich Jost Schömann-Fincks Mannschaft den Sieg. Das Boot mit Lars Urban vom Bernkasteler Ruderverein (BRV) an den Steuerseilen war mit 12:41,2 Minuten als einziges schneller als die beiden besten Doppelvierer. Der Achter mit Matthias Schömann-Finck musste sich um 16 Sekunden geschlagen geben.
Für den älteren der Schömann-Finck-Brüder war es das dritte Vier-Kilometer-Rennen des Tages. Nachdem er für den verletzten Konstantin Steinhübel (Hamburg) in Josts Doppelvierer aushalf, fuhr Matthias Schömann-Finck zusammen mit Michael Wieler (Wetzlar) Doppelzweier. So kam der 35-Jährige doch noch zu einem Tagessieg. Den verpasste der einzige Einerfahrer der Region Lars Urban. Der 17-Jährige vom Bernkasteler Ruderverein (BRV) musste im Junioren-Rennen nur um 5,9 Sekunden Fabian Gaio (WSV Godesberg) den Vortritt lassen. Die gleiche Platzierung erreichte Urbans ehemaliger Vereinskamerad Johann Decker (jetzt Dresden) bei den Männern.
Im gesteuerten Gig-Doppelvierer (Gig-Boote sind breiter und schwerer als Rennboote) siegte das BRV-Boot mit Johann Becker, Gordon Hanso, Hannah Zimmer und Daniel Rouyer am Steuer sowie Enikö Belogh vom RV Saarbrücken. In dieser Bootsklasse belegte die Rudergesellschaft Trier in der Altersklasse B (Mindestdurchschnittsalter 36 Jahre) ebenso den achten Platz wie die RG Zeltingen in der Altersklasse C (43 Jahre).
Knapp an einem Podestplatz vorbei ruderten die Frauen des RC Traben-Trarbach (RCTT) bei den D-Seniorinnen (50 Jahre), die F-Senioren (60 Jahre) der Rudergesellschaft Trier und die B-Senioren des RV Treviris Trier (RVT). Der Gig-Doppelvierer der B-Senioren des RVT und das D-Seniorenboot von RGZ und RCTT wurde Fünfter. Obwohl schneller, wurde der RVT im stark besetzten Rennen der C-Senioren nur Zehnter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort