Schwerstarbeit in Schwerin

Thomm/Schwerin · Wenn am heutigen Freitag in Deutschland und der Schweiz die Frauenvolleyball-Europameisterschaft beginnt, hat Thomas Klein richtig Stress. Der 45-Jährige aus Thomm (Kreis Trier-Saarburg) ist als Helfer an exponierter Stelle eingespannt.

 Rückblick ins Jahr 2008: Seit fünf Jahren ist Thomas Klein aus Thomm in die Organisation von Volleyball-Länderspielen eingebunden. TV-Foto: Archiv/Dietmar Scherf

Rückblick ins Jahr 2008: Seit fünf Jahren ist Thomas Klein aus Thomm in die Organisation von Volleyball-Länderspielen eingebunden. TV-Foto: Archiv/Dietmar Scherf

Thomm/Schwerin. Während die deutschen Volleyballerinnen vom Titelgewinn träumen, geht für Thomas Klein bereits ein Traum in Erfüllung. Er ist bei der EM einer von vier sogenannten "Court-Managern". Heißt frei übersetzt: Mädchen für alles.
Während der Vorrunde ist Klein in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz. In der Sport- und Kongresshalle tragen die vier Teams der Gruppe D (Serbien, Bulgarien, Tschechien und Polen) ihre Vorrundenspiele aus. "Ich bin in der Halle für die Trainings- und Spielbetreuung zuständig. Ich bilde das Bindeglied zwischen den Mannschaften und den Verantwortlichen in der Halle", erläutert Klein.
Dabei hat er viele Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel die Abstimmung von Trainingszeiten, die Organisation der Spielbälle, die Betreuung der Ballkinder oder die Überwachung der Spielabläufe.
Postbeamter investiert Urlaub


"Ich bin morgens der Erste, der in die Halle kommt, und abends der Letzte, der geht. Ich werde in der nächsten Woche jede Nacht wohl nicht mehr als vier, fünf Stunden Schlaf bekommen", sagt Klein, der im Grunde rund um die Uhr in Bereitschaft ist: "Sollte sich eine Spielerin verletzen, muss ich den Arztbesuch organisieren. Egal, um welche Uhrzeit."
Klein ist ein positiv Verrückter in Sachen Volleyball. In der Region Trier und Luxemburg trainiert er aktuell vier Damenteams (VB Amber-Lënster, PSV Wengerohr, SG Osburg/Thomm I und II). Für die EM opfert der Postbeamte Urlaub und Freizeitausgleich für Überstunden.
Als "Court-Manager" ist er bei deutschen Länderspielen seit fünf Jahren im Einsatz. "Begonnen hatte alles 2008, als ich im lokalen Organisationsteam für das Vierländerturnier in Trier saß."
Wenn die Vorrunde in Schwerin beendet ist, zieht Klein als Helfer weiter zur Zwischenrunde nach Halle/Westfalen sowie zur Finalrunde nach Berlin. "Ich freue mich auf die Atmosphäre in den Hallen", sagt er.
Spätestens bei den Halbfinals und beim Endspiel dürfte es richtig voll werden. In Berlin wird mit einer ausverkauften Max-Schmeling-Halle gerechnet. Dort finden rund 10 000 Fans Platz. bl
Extra

Die Volleyball-Europameisterschaft der Frauen findet von heute an bis zum 14. September in Deutschland und der Schweiz statt. Die Spielorte: Berlin (Max-Schmeling-Halle), Dresden (EnergieVerbund Arena), Halle/Westfalen (Gerry Weber Stadion), Schwerin (Sport- und Kongresshalle) und Zürich (Hallenstadion) Die deutschen Vorrundenspiele (Gruppe A): Freitag, 6. September, 17 Uhr: Deutschland - Spanien Samstag, 7. September, 17 Uhr: Deutschland - Niederlande Sonntag, 8. September, 18 Uhr: Türkei - Deutschland Der Spielmodus: Die 16 Teilnehmer werden in vier Vierergruppen gegeneinander spielen. Die Gruppensieger ziehen direkt in das Viertelfinale ein, die Zweiten und Dritten spielen zuvor noch das Achtelfinale. Die Sieger der Viertelfinal-Duelle spielen dann um die Medaillen. Das Ziel der deutschen Mannschaft: Die deutschen Volleyballerinnen wollen nach gut dreimonatiger Vorbereitung endlich ihre Sehnsucht nach dem ersten EM-Titel stillen. Auch die riesige Erwartungshaltung vor dem Auftakt heute (17 Uhr/Sport1) gegen Außenseiter Spanien soll bei der Mission Gold nicht hinderlich sein. "Wir spielen nicht zu Hause, um den anderen beim Gewinnen zuzusehen", sagte Bundestrainer Giovanni Guidetti gestern. Für das deutsche Auftaktspiel wurden nach Angaben des Veranstalters bereits rund 7000 Karten verkauft. bec/dpa

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