Sieg in Italien - und jetzt in den Süden

Turin/Zeltingen-Rachtig · Mit einem Sieg bei der traditionsreichen Silverskiff-Regatta in Italien sind die Schömann-Finck-Brüder aus Zeltingen-Rachtig am vergangenen Wochenende wieder ins Wettkampfrudern eingestiegen. Jost Schömann-Finck will im Winter noch weiter im Süden, in Australien, trainieren.

 Der zweimalige Ruder-Weltmeister Jost Schömann-Finck aus Zeltingen-Rachtig hat die Silverskiff-Regatta in Turin gewonnen und will im Winter in Australien trainieren. TV-Foto: Holger Teusch

Der zweimalige Ruder-Weltmeister Jost Schömann-Finck aus Zeltingen-Rachtig hat die Silverskiff-Regatta in Turin gewonnen und will im Winter in Australien trainieren. TV-Foto: Holger Teusch

Turin/Zeltingen-Rachtig. Das war ein Wiedereinstieg, wie man ihn sich wünscht: Den ersten und vierten Platz belegten die amtierenden Ruder-Weltmeister Jost und Matthias Schömann-Finck bei der Silverskiff-Regatta auf dem Po bei Turin. Jost Schömann-Finck ist damit erst der dritte Deutsche überhaupt, der das traditionsreiche Einer-Rennen gewinnen konnte.
Die Distanz, für Ruderer extrem lang: 10,5 Kilometer. "Dadurch, dass 500 Boote dabei waren, die im Abstand von 20 Sekunden gestartet sind, hat sich die Strecke gar nicht so lang angefühlt", sagt Jost Schömann-Finck. Allein auf den ersten Kilometern habe er cirka 25 Boote überholt. Nach elf Minuten musste sogar Matthias Schömann-Finck, der 40 Sekunden vor Jost auf die Strecke geschickt wurde, ansehen, wie sein drei Jahre jüngerer Bruder an ihm vorbeizog. Mit 41:39 Minuten fuhr Jost Schömann-Finck die beste Zeit und verfehlte den Streckenrekord von Olympiasieger Mahé Drysdale (Neuseeland) nur um 40 Sekunden. Hinter Lokalmatador Francesco Pegrorardo (41:48) und dem Olympiazweiten Valent Sinkovi (Kroatien/42:46) wurde Matthias Schömann-Finck Vierter, war aber 90 Sekunden langsamer als sein Bruder. Ein leichter Schlag ins Genick für den 33-Jährigen, der sich nach dem Gewinn des Weltmeistertitels verstärkt seinen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement widmet.
Jost Schömann-Finck setzt dagegen weiter auf den Sport. Nach der verpassten Olympia-Qualifikation hat er sich von Trainer Uwe Bender getrennt und arbeitet am Olympiastützpunkt in Saarbrücken nun mit dem erst 35-jährigen Patrick Klein zusammen.
Nach dem nationalen Langstreckenfrühtest fliegt Jost Schömann-Finck am 6. Dezember für ein Vierteljahr nach Australien. Einen Monat lang werde er in Melbourne trainieren. "Von Mitte Januar bis zum ersten Weltcup in Sydney im März kann ich bei einem Ruderkollegen in Brisbane wohnen und bei dessen Verein trainieren und Regatten fahren", erzählt der zweimalige Weltmeister. Beim Weltcup-Auftakt werde er dann vermutlich wieder in den deutschen Farben rudern. Vom Cheftrainer des Deutschen Ruderverbands Hartmut Buschbacher habe er für seine ungewöhnliche Saisonvorbereitung einen "Freifahrtschein" bekommen", erzählt Jost Schömann-Finck: "Er hat gesagt: Hauptsache, ich komme zurück und bin schnell."

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