Sport, der die Berührungsängste abbaut

Bitburg · Beim Bitburger Stadtlauf, der präsentiert vom Laufportal des Trierischen Volksfreunds am kommenden Sonntag zum 19. Mal stattfindet, sind behinderte Sportler seit jeher willkommen. Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung trainieren gemeinsam für das Sportereignis.

Bitburg. Früher Freitagnachmittag in der Sporthalle des Bitburger Gymnasiums. Eigentlich könnten die Schüler längst auf dem Weg ins Wochenende sein. Doch stattdessen bauen gut zwei Dutzend Mädchen und Jungen einen Hindernis-Parcours auf. Was wie ein gewöhnliches Sportspiel aussieht, ist weitaus mehr. Die Jugendlichen klettern über Kästen und kriechen unter Bänken durch. Immer zu zweit, ein Gymnasiast und ein Schüler der St.-Martin-Förderschule.Was in der Anfangszeit "Behinderten-Sport-AG" hieß, kennt man am St.-Willibrord-Gymnasium nur noch als "BAG". Die Jugendlichen der St.-Martin-Schule werden "BAGs" oder "BAGis" genannt. Einmal pro Monat treffen sich die Gymnasiasten der achten bis 13. Klasse mit den Werkstufen-Schülern zum Sport."Das ist für unsere Leute ein weiteres Freizeitangebot und steigert deren Selbstvertrauen. Es ist auch eine Möglichkeit, Kontakt zu Gleichaltrigen aufzubauen", erklärt Marco Fandel. Zusammen geht es am Sonntag (ab 10 Uhr) beim Bitburger Stadtlauf beim sogenannten Buddylauf auf die Strecke. Nichtbehinderte betreuen und motivieren dabei Läufer mit Handicap. Dass das beiden Seiten etwas bringt, zeigt die Sport-BAG: Viele hätten Angst, mit Behinderten in Kontakt zu treten, sagt Anna Loch. "Hier lernen wir die Leute kennen und bekommen gezeigt, wie man mit ihnen umgeht. Es sind einfach ganz normale Menschen", sagt die 15-Jährige. "Die BAGs freuen sich über jede Kleinigkeit", erzählt die ein Jahr jüngere Mia Neises."Berührungsängste werden abgebaut", bestätigt Renate Richartz, die mit Karina Hauer die Sport-BAG leitet. Die St.-Martin-Schüler sind jedenfalls begeistert: "Die Sport-BAG macht viel Spaß", sagt der 19-jährige Dominik, und seine zwei Jahre jüngere Klassenkameradin Julia ergänzt: "Alle sind nett zu uns." Als Fandel sie fragt, welche Strecke sie beim Stadtlauf rennen will, einen oder fünf Kilometer, antwortet Julia sofort: "fünf!" teu volksfreund.de/laufen

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