Sportlich aktive Jugendliche sind nicht nur fitter, sondern auch umgänglicher

Bayreuth · Jugendliche, die regelmäßig körperlich aktiv sind, haben eine erheblich bessere Ausdauer und mehr Kraft als inaktive Gleichaltrige. Zudem sind junge Sportler selbstbewusster und zufriedener. Das haben Forscher der Universitäten Bayreuth und Jena gezeigt.

 Gemeinsame sportliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter beugt nicht nur gesundheitlichen Risiken vor, sondern steigert auch das Wohlbefinden und die Kontaktfähigkeit der jungen Leute. Foto: np

Gemeinsame sportliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter beugt nicht nur gesundheitlichen Risiken vor, sondern steigert auch das Wohlbefinden und die Kontaktfähigkeit der jungen Leute. Foto: np

Bayreuth. Sportwissenschaftler aus Bayreuth und Jena haben in einer Studie mit 2291 Jugendlichen im Alter zwischen elf und 17 Jahren deren Gesundheit und Fitness (Ausdauer, Kraft, Selbstwertgefühl) sowie gesundheitliche und soziale Probleme (Körpergewicht, Fettanteil, emotionale Probleme, Beziehungsschwierigkeiten mit Gleichaltrigen) erforscht.
Die Wissenschaftler bezogen dafür den Bildungsstand, die beruflichen Qualifikationen, die Berufe und das Einkommen der Eltern ein, um das häusliche Umfeld der Mädchen und Jungen einschätzen zu können. Auf dieser Grundlage wurde der Sozialstatus von 24,9 Prozent der Jugendlichen als niedrig eingestuft, von 48,5 Prozent als mittel und von 26,6 Prozent als hoch.
Die Studie zeigt, dass bereits eine geringe Steigerung der sportlichen Aktivität die Fitness der Jugendlichen stärkt. Ausdauer, Kraft und Koordination - die sogenannten Gesundheitsressourcen - nehmen zu. Mit der körperlichen Leistungsfähigkeit wächst die positive Selbsteinschätzung der Mädchen und Jungen; das Selbstwertgefühl steigt. Diese Zusammenhänge gelten unabhängig vom sozialen Status.
Haben Jugendliche bereits körperliche Defizite oder gesundheitliche Probleme, hat sportliche Aktivität darauf einen weniger starken Einfluss. Risikofaktoren wie der Body-Mass-Index (BMI), der Fettanteil im Körpergewebe und ein hoher Cholesterinspiegel verbessern sich zwar mit gesteigerter sportlicher Aktivität. Aber die Fortschritte fallen deutlich geringer aus als die Zuwächse bei Kraft, Ausdauer und Koordination.
Je weniger Jugendliche sportlich aktiv sind, desto häufiger haben sie emotionale Probleme und Beziehungsschwierigkeiten mit Gleichaltrigen. Diese psychosozialen Probleme hängen deutlicher vom Grad der körperlichen Trägheit ab als gesundheitliche Defizite. Auch dieser Zusammenhang gilt unabhängig vom Sozialstatus der Jugendlichen. Sportliche Aktivitäten, vor allem in Gruppen und Vereinen, sind nach Auffassung der Wissenschaftler auch geeignet, das emotionale Wohlbefinden und die Kontaktfähigkeit von Jugendlichen zu steigern, die von ihrem häuslichen Umfeld her benachteiligt sind. Sportliche Aktivität kann einen wertvollen Beitrag zur Vorbeugung gesundheitlicher Risiken leisten. Daran denken Jugendliche jedoch noch gar nicht. Sie wollen vielmehr ihre eigenen Kräfte ausleben und ihre Leistungskraft steigern. Das können sie beim Sport erleben. np

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