Sportosteopathie: Häuslebauer mit Handarbeit

Gusterath · In Deutschland zählen Sportosteopathen in der Sportmedizin bislang zu den Exoten. Ganz im Gegensatz zu den USA, wo ihre Arbeit einen höheren Stellenwert einnimmt.

Dr. Bernd Belles aus Gusterath (Kreis Trier-Saarburg) bricht eine Lanze für die alternative Behandlungsmethode.
Sportosteopathen vergleichen ihre Arbeit gerne mit einem Hausbau. Wenn schon das Fundament Fehler hat, werden auch die darauf zu bauenden vier Wände und das Dach später statisch nicht korrekt stehen. Ähnlich verhalte es sich im menschlichen Körper - getreu dem Motto: Alles hängt mit allem zusammen.
Aus Sicht von Sportarzt Dr. Belles ist der Körper eine Funktionseinheit und zur Selbstregulation fähig. Er nennt vier Beispiele: "Fußschmerzen können ihre Ursache in einer verkürzten Hüftmuskulatur haben. Der Grund für Schmerzen in der rechten Schulter kann eine Lebererkrankung sein. Eine Fehlfunktion im Kiefergelenk kann einen Tennisellenbogen verursachen. Und Schmerzen in der Halswirbelsäule können durch eine chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung bedingt sein.”
Dr. Belles hat sich an einer deutsch-amerikanischen Akademie zum Sportosteopathen ausbilden lassen. In dem Wort "Osteopathie" sind die griechischen Begriffe ostéon (Knochen) und páthos (Leiden) enthalten. "Dahinter steckt ein ganzheitliches Diagnose- und Therapiekonzept. Dabei wird mit manuellen Techniken, das heißt mit dem Tastsinn der Hände, versucht, Körperfehlfunktionen und Fehlstellungen zu diagnostizieren und zu korrigieren", erläutert Dr. Belles. Ziel ist, die tiefer gehende Ursache von Verletzungen zu erkennen und zu behandeln. Untersucht werden Verkettungen, Kompensationsmechanismen, muskuläre Dysbalancen und die Verbindung und Verschaltung der Organe untereinander. bl
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