Srdjan Lakic, Kaiserslauterns Musterprofi in jeder Beziehung

Wolfsburg · Der 1. FC Kaiserslautern hat sich in einer denkwürdigen Partie gegen Wolfsburg endgültig den Klassenerhalt gesichert. Im Fokus des Pfälzer 2:1-Erfolgs beim nach wie vor abstiegsgefährdeten VfL stand Srdjan Lakic, der womöglich seinem künftigen Arbeitgeber den Todesstoß versetzte.

Wolfsburg. Am liebsten hätte er sich wohl versteckt: Als Srdjan Lakic, der 15-fache Saison-Torschütze des 1. FC Kaiserslautern, nach Vorlage von Christian Tiffert die 1:0-Führung des VfL Wolfsburg durch Mandzukic per Kopf egalisierte, war das wahr geworden, worüber im Vorfeld der Partie heftig spekuliert worden war: Schießt der kroatische Nationalspieler womöglich seinen neuen Arbeitgeber und damit vielleicht auch sich selbst in die 2. Liga?
Denn es blieb nicht bei dem einen Treffer der Gäste, die beim VW-Klub ihren sechsten Auswärtserfolg feierten. Kapitän Martin Amedick, der an Stelle des erkrankten Mathias Abel aufgelaufen war, sorgte eine Minute vor dem Halbzeitpfiff für den 2:1-Siegtreffer der Roten Teufel. Der Blondschopf hatte nach langen Wochen des Reservisten-Daseins die Rolle von Abel an der Seite des Brasilianers Rodnei übernommen und die Mannschaft aufs Feld geführt. Das Lauterer Abwehrbollwerk mit dem erneut überzeugenden Kevin Trapp im Tor war mit entscheidend für den Sieg, mit dem die Gäste alle theoretischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigten.
Lakic, der seine professionelle Einstellung mit großer Beharrlichkeit an den Tag legte und sich in der Volkswagen-Arena als Stürmer mit großem Format in jeder Beziehung präsentierte, gab sich nach dem Abpfiff gelassen: "Ich denke, dass der VfL auf jeden Fall die Qualität hat, um die Klasse zu halten." Durch einen Erfolg im letzten Spiel bei 1899 Hoffenheim haben es die Niedersachsen bei 35 Punkten selbst in der Hand, den Abstiegskampf doch noch erfolgreich zu gestalten. Nach dem Spiel formulierte der Kroate einen bemerkenswerten Satz: "Alle, die mich in Lautern beschimpft haben, sollten sich jetzt schämen."
Der FCK (43 Punkte) bewies wie schon so oft in dieser Saison große Moral und kam nach der frühen Führung der Gastgeber rasch ins Spiel zurück. "In den ersten 20 Minuten haben wir schlecht gespielt, danach aber sehr gut und kompakt gestanden. Wir haben dem Gegner praktisch nur noch eine Möglichkeit in der zweiten Halbzeit erlaubt", analysierte der erneut umsichtig Regie führende Tiffert, der seine Torvorlagen Nummer 21 und 22 gab, das Spiel seiner Elf. Am letzten Spieltag können die Pfälzer nun im Fritz-Walter-Stadion gegen das ebenfalls gerettete Werder Bremen zur finalen Saisonparty auflaufen. jüb

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