Stützräder überflüssig machen

Bekond · Bremsen, Kurven und in der Gruppe fahren - Rad fahren will gelernt sein. Mit einem Weiterbildungsprojekt für Kindergarten-Erzieher mit Laufrädern will die Trierer Sportakademie dafür sorgen, dass schon die Jüngsten fit auf zwei Rädern werden.

Bekond. Die Fahrradhelme auf dem Kopf, beide Hände an der Lenkstange, aufgeregt, aber geduldig warten Kindergartenkinder aus Föhren, Bekond und Hetzerath auf dem Bekonder Kunstrasensportplatz, bis sie an der Reihe sind. Dann geht es los: Nacheinander fahren die Vier- und Fünfjährigen auf einen großen Plastikball zu, auf dem ein Erzieher sitzt. Die Aufgabe: So bremsen, dass man kurz vor dem Ball stehen bleibt, ohne ihn zu berühren.
Die Grundlagen sind da


Für die Allermeisten ist das kein Problem. "Bei uns in der Kita können fast alle schon Laufrad fahren. Einige kommen damit in die Kita", erzählt Pia Penth, die mit einer Kollegin von der Kindertagesstätte Föhren in Bekond an einer von der Trierer Sportakademie angebotenen Fortbildung zum Thema "Vom Laufrad zum Fahrrad fahren" teilnimmt. Gerade weil die Grundlagen bereits da sind, können die Erzieher die Laufräder im Kindergartenalltag einsetzen.
In Föhren, wo der Weg zum Sportplatz nicht weit ist, gibt es Planungen, mit einzelnen Kita-Gruppen auf dem Laufrad zu üben. Zumal ein Unternehmen aus dem Industriepark Region Trier insgesamt 40 hochwertige Laufrädchen für drei Kitas und die Fortbildungen gespendet hat."Wir nehmen viele Anregungen mit, wie man mit den Rädern generell umgehen soll", sagt auch Bärbel Potthast von der Kita Bekond. Andrea Schuh von der Kita Hetzerath ist sich sicher: "So ein Parcours ist noch einmal eine tolle Motivation."
Ganz einfach ist es für die Kinder allerdings nicht, wenn beispielsweise eine große Acht oder in Schlangenlinien um Pylonen herum gefahren werden soll. Nicht nur das Laufrad muss beherrscht, auch auf andere Dinge muss geachtet werden. Ähnlich, wie auf dem Rad- oder Fußweg oder später auf der Straße.
Stephan Kolle von der Trierer Sportakademie, der das Konzept der Laufrad-Weiterbildung für Erzieher im Rahmen der Initiative Kita!Plus mitentwickelt, hält es für wichtig, allen Kindern bereits vor der Schule die Möglichkeit zu geben, als Vorübung zum Fahrradfahren auf Laufrädchen zu üben. Oft sei das in den Familien ganz selbstverständlich der Fall. Über die Kitas kann man allerdings auch die erreichen, bei denen das nicht der Fall ist.
Der Vorteil der Laufrädchen: Der Gleichgewichtssinn der Kinder werde spielerisch trainiert. "Der Übergang aufs richtige Fahrrad ist anschließend nur noch ein Klacks", sagt Kolle. Stützräder seien dagegen eher kontraproduktiv.

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