Tennis Grand Prix in Trier: Die Zweiten sind die Ersten

Trier · Russe Vatutin gewinnt Turnier im Finale gegen Spanier.

Trier Das hat Markus Grundhöfer, Turnierleiter des Bitburger Tennis Grand Prix, in der über 30-jährigen Historie des Turniers auch noch nicht erlebt. "Dass es sowohl im Einzel und Doppel die Nummer eins und zwei der Setzliste ins Finale geschafft haben, gab es so noch nicht bei uns."
Aber eine übererfüllte Erwartungshaltung muss dann aber ja nicht sein. Sehr ausgeglichen waren am Samstag zwar sowohl das Doppelfinale als auch das anschließende Einzelfinale - aber in beiden Spielen setzten sich die an Nummer zwei gesetzten Spieler durch. Ein hochklassiges, dramatisches Spiel erlebten die Zuschauer auf dem Center Court der TCT-Anlage am Moselstadion schon im Doppelfinale. Die Rumänen Vasile Antonescu und Patrick Grigoriu setzten sich gegen den Amerikaner Hunter Reese und den Australier Scott Puodziunas durch, die in Trier zum ersten Mal zusammen Doppel gespielt haben. Die Partie ging mit 5:7, 6:4 und 10:1 an die Rumänen - in Doppelpartien wird kein dritter Satz gespielt, sondern ein Entscheidungs-Tie-Break bis zehn.
Im Einzel jubelte dann der Russe Alexey Vatutin, Nummer 267 der Weltrangliste, nach seinem 2:6, 6:4 und 6:2 gegen den Spanier Enrique Lopez-Perez (Nummer 250). Der 24-Jährige aus Wolgograd ist damit Nachfolger des Nürnbergers Maximilian Marterer, der die 30. Auflage des Turniers gewonnen hatte.
Grundhöfer zieht eine positive Bilanz nach den sechs Turniertagen. Insbesondere freute ihn, dass sich die beiden Einzelfinalisten kurzfristig entschlossen hatten, in Trier anzutreten - Lopez-Perez per Wildcard, Vatutin musste sogar noch durch die Qualifikation. "Das war ein Top-Finale." Ob er sich vorstellen kann, dass einer der Teilnehmer des Trierer Traditionsturniers noch mal international richtig auf sich aufmerksam machen kann? So wie in der Vergangenheit Michael Stich, Grigor Dimitrov, David Goffin oder Dustin Brown? Zumindest zwei Deutschen traut er zu, noch einen Sprung nach oben zu machen: Der Stuttgarter Dominik Böhler (21) schaffte es ins Halbfinale, dann war gegen Vatutin Schluss. Ebenfalls im Halbfinale ausgeschieden war der Koblenzer Jan Choinski (21), der Lopez-Perez beim 5:7, 6:4, 3:6 einen harten Kampf geliefert hatte.
Wie es mit dem Turnier aus der ITF-Future-Serie weitergehen wird, bei dem es in diesem Jahr erstmals um 15 000 Dollar Preisgelder ging (Vorjahr: 10 000 Dollar), ist nach dem angekündigten Abschied des Namenssponsors noch nicht klar. Grundhöfer ist aber zuversichtlich, dass auch im nächsten Jahr im Juli in Trier wieder um Weltranglistenpunkte gespielt werden kann.

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