Tennis: Junge Deutsche begeistern bei den Mosel-Open in Kenn

Kenn · Wer im September eine Open-Air-Veranstaltung auf dem Programm stehen hat, braucht etwas Glück. Das ist Turnierdirektor Boris Cucka bei den Mosel-Open in Kenn treu geblieben. Nur am Finaltag regnete es, so dass die letzte Partie in der Halle ausgetragen wurde.

Kenn. Das mit 10 000 Dollar dotierte ITF-Future-Tennisturnier wurde erneut zum Triumphzug für den an Nummer vier gesetzten Marc Sieber, für den die Moselregion legales Doping zu sein scheint. Drei Einzel- und einen Doppeltitel hat Sieber in den vergangenen zwei Jahren in Trier und Kenn abgeräumt, dazu war er noch einmal im Doppelfinale.
Mit 6:4 und 6:2 gewann der 23-Jährige das Duell gegen den 20 Jahre alten Michel Dornbusch, dessen Enttäuschung sich in Grenzen hielt. "Marc war im Finale einfach besser. Ich glaube, ihm kam der schnellere Belag in der Halle und die veränderte Atmosphäre zugute. Er hat eben mehr Erfahrung als ich."
Es war das Finale zweier Nordlichter, denn Sieber ist zwar in Bayern zu Hause, spielt aber für Bremerhaven, Dornbusch für Wilhelmshaven. "Das war die beste Turnierwoche meiner gesamten Karriere", sagte Dornbusch, "im Finale war ich noch nie." Das wird ihn wohl von Rang 896 vor Turnierbeginn auf "schätzungsweise 700 und etwas bringen". In diesen Regionen macht man mit ein paar Punkten in der Weltrangliste gleich einen Riesensprung. Was die Woche in Kenn für Dornbusch abrundete, war noch das Abschneiden im Doppel, wo er mit seinem Partner Maximilian Dinslaken bis ins Endspiel vordrang und erst gegen die an Nummer eins gesetzte Paarung Matthias Kolbe/Steven Moneke mit 3:6 und 5:7 den Kürzeren zog. Der Youngster macht mit den Punkten und dem Preisgeld in der Tasche erst einmal "zwei Wochen Pause" und begibt sich dann daran, sein Spiel in der Halle zu verbessern.
Sieber, der mit einer Patellasehnenentzündung zu kämpfen hatte, blieb wieder nur der für Sieger typische Satz: "Wenn ich endlich mal verletzungsfrei bleibe, hoffe ich, im nächsten Jahr, höher dotierte Turniere spielen zu können. Wenn nicht, komme ich natürlich gerne wieder."
Auch in puncto Organisation haben sich die Mosel-Open kontinuierlich gesteigert. Oberschiedsrichter Nico Naeve: "Als ich vor zwei Jahren hier war, hakte es noch an der einen oder anderen Kleinigkeit. Aber nach diesem Turnier kann ich ein positives Fazit ziehen." wir

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