Tribünendrama: Viele Verletzte in Frankreich

Amiens · Amiens (dpa) Nach einem schweren Unglück auf der Zuschauertribüne des Fußballstadions im nordfranzösischen Amiens suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach der Ursache. Beim Jubel über ein Tor des OSC Lille war am Samstagabend ein Sicherheitsgeländer des Gästeblocks zusammengebrochen.

Mehrere Dutzend Zuschauer stürzten etwa eineinhalb Meter in den Innenraum des Stadions. 29 Menschen wurden verletzt. Sechs von ihnen seien am Sonntag noch zur Beobachtung im Krankenhaus gewesen, sollten es aber möglicherweise noch am gleichen Tag verlassen können, berichtete der Sender France 3. Das Erstligaspiel wurde abgebrochen, die Staatsanwaltschaft führt eine Untersuchung wegen fahrlässiger Körperverletzung. Zudem könnte der Vorfall auch disziplinarische Folgen haben: Die französische Profi-Liga LFP kündigte am Sonntag eine Untersuchung an. Der Präsident des Gastgebers Amiens SC, Bernard Joannin, kritisierte nach dem Spiel zunächst die Fans von Lille: "Die Polizei hatte uns gewarnt, dass 200 sehr aufgeregte Ultras im Gästebereich waren", sagte er. "Sie haben sich in chaotischer Weise, mehr als 500 Leute, auf diese Barriere gestürzt, die in perfektem Zustand war." Am Sonntag bedauerte er die Äußerungen und sagte im Sender TF1, er habe sich "ungeschickt" ausgedrückt.
Der Gäste-Club stellte dagegen den Zustand des Licorne-Stadions infrage.

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