Trierer Florian Neuschwander startet bei Ultratrail-WM

Conwy · Nur sechs Tage nach einem Sieg beim Trierer Stadtlauf streift Florian Neuschwander am heutigen Samstag erstmals das Nationaltrikot über. Der 32-Jährige aus Trier kann sich vorstellen, ganz vorne mitzumischen.

 Florian Neuschwander.Foto: TV-Archiv/Holger Teusch

Florian Neuschwander.Foto: TV-Archiv/Holger Teusch

Conwy. Tiefstapeln ist nicht Florian Neuschwanders Ding. "Insgeheim liebäugel ich mit einer Medaille", sagt der 32-Jährige gerade heraus, wo manch anderer versucht hätte, jegliche Erwartungen zurückzuschrauben.
Dabei weiß Neuschwander nicht genau, was ihn heute um 9 Uhr an der Startlinie erwartet. "Ich kenne die Leute nicht, die da mitrennen und was für ein Tempo angeschlagen wird", erklärt er.
In der noch jungen Disziplin Trailrunning in der Variante Ultramarathonlauf (die WM führt über 75 Kilometer) wird erst die vierte Weltmeisterschaft durchgeführt. Zuletzt dominierten die Franzosen mit Maud Gobert bei den Frauen und Erik Calvery bei den Männern sowie beiden Titeln in den Teamwertungen. Die Titelverteidiger sind wieder dabei.
Ob die Strecke nahe Conwy in Nordwales ihm liegen werde, kann Neuschwander aus den ihm bekannten Unterlagen auch noch nicht sagen. Fünfmal muss eine 15 Kilometer lange Runde mit jeweils rund 560 Höhenmetern absolviert werden. "Es ist ein sehr knackiges Profil mit sehr vielen schmalen Wegen. Ich habe gehört, die Strecke sei sehr anspruchsvoll", sagt Neuschwander. Wenn Anstiege und Gefällstrecken nicht zu extrem sind, rechnet er sich gute Chancen aus. Vorbereitet hat sich der Angestellte eines Trierer Laufsportgeschäfts mit rund 130 Laufkilometern pro Woche.
Im April lief Neuschwander in 2.20:28 Stunden Marathon-Bezirksrekord. Vier Wochen später siegte er beim Vivawest-Marathon im Ruhrgebiet in 2:25:57 Stunden. Seitdem hat er zwei Trainingsläufe über jeweils 60 Kilometer, seine bisher längsten Läufe, absolviert. Den letzten davon fünf Tage vor seinem Stadtlauf-Sieg. "Ich habe alles im Wald trainiert und jede Steigung mitgenommen", erzählt er von seiner Vorbereitung im Trierer Weißhauswald und auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Ob das reicht, wird er heute Abend wissen. teu

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