TV-Serie Spochtipedia: Pádel ist viel Tennis und ein bißchen Squash (Video)

Trier · Schläger, Ball und Spielfeld: Beim Pádel erinnert vieles an Tennis. Doch der in Spanien und Südamerika so populäre Sport, der auch in Deutschland immer mehr Anhänger findet, hat noch mehr zu bieten.

 Der Schläger aus Kunststoff, der Ball mit etwas weniger Luftdruck, der Platz meist aus Kunstrasen, das Feld (viel) kleiner: Es gibt einige Unterschiede zwischen Pádel und Tennis. TV-Fotos (5): Sebastian Schwarz

Der Schläger aus Kunststoff, der Ball mit etwas weniger Luftdruck, der Platz meist aus Kunstrasen, das Feld (viel) kleiner: Es gibt einige Unterschiede zwischen Pádel und Tennis. TV-Fotos (5): Sebastian Schwarz

Foto: sjs / Sebastian J. Schwarz (g_sport

Viel Tennis, aber auch eine gute Portion Squash: Das hat Pádel zu bieten. "Es vereint das Beste aus beiden Sportarten und ist die geselligere Variante", verrät Frank Reitmeier. Der 47-Jährige ist neben Töchterchen Ina (9) Mitglied der Hobbygruppe, die sich meist montags im mit Glaswänden umrahmten und von einem Mittelnetz getrennten Pádelplatz auf der Anlage des Tennisclubs Trier neben dem Moselstadiongelände trifft. Auch Stefan Sorger (49) ist mit Sohn Filius (12) regelmäßig dabei, genauso wie Gregory Buchert (48). Gespielt wird oft in wechselnder Besetzung und generationenübergreifend - und zwar beim Pádel in aller Regel im Doppel.

"Klack" macht es immer wieder, wenn einer der Vier den Ball über das Netz befördert - im Gegensatz zum Tennis sind die paddelartigen Kunststoffschläger nicht bespannt. Solche gibt es bereits ab 30 Euro. "Für einen wirklich guten Schläger zahlt man um die 100 Euro", verrät Markus Grundhöfer, der auch leihweise welche zur Verfügung stellen kann. Der Geschäftsführer des TC Trier ist neben Ralf Wigger einer von vier Investoren, welche den Pádelplatz vor rund fünf Jahren in der Moselmetropole erbauen ließen.
Grundhöfer ist und bleibt zwar ein leidenschaftlicher Tenniscrack, spielt aber auch immer wieder mit großer Begeisterung Pádel, wie er verrät: "Es ist dynamischer und hat durch das viel kleinere Spielfeld und die Wand, die man im Spiel miteinbezieht, viel kürzere und intensivere Ballwechsel zu bieten."

Während die Bälle (gleich groß wie beim Tennis, aber mit etwas geringerem Luftdruck - damit sind sie etwas langsamer) über das Netz auf der Anlage am Moselstadion fliegen, kommen die Akteure der Hobbygruppe ganz schön ins Schwitzen: Das intensive Serve-and-Volley-Spiel fordert seinen Tribut. Aber auch Ina und Justus finden es "einfach klasse". Schließlich müsse man hier "nicht so viel laufen, und es ist viel Action dabei".

Ideal sei Pádel auch für weniger Geübte, versichert Markus Grundhöfer. Die Technik steht zunächst nicht an oberster Stelle. "Die Wand verzeiht einiges", lacht Gregory Buchert, während er gerade einen von der Glasumrandung abprallenden Ball wieder über das Netz befördert: Springt die Filzkugel zunächst auf den Boden und danach an eine der Wände, darf sie zwar nicht erneut aufspringen, aber vom Spieler als Volley über das Netz geschlagen werden. Die Zählweise ist die gleiche wie beim Tennis - aber bei der Hobbygruppe aus Trier und Umgebung geht es nicht so bierernst zu, wird auch schon mal einfach drauf los gespielt. "Der Spaß steht klar im Vordergrund", lässt Stefan Sorger durchblicken.

Ganz anders bei jenen, die Pádel unter professionellen Bedingungen spielen: Auf der World Padel Tour etwa duellieren sich die besten - fast ausschließlich spanischen oder südamerikanischen - Teams der Welt bei 16 Events im Jahr. Dort besuchen oft Tausende Fans die Stadien, die Pádelprofis werden als Stars verehrt, kassieren mit Werbeeinnahmen teilweise Summen im Millionenbereich.

Deutschland ist trotz eines klaren Plus an Anlagen aber noch ein gutes Stück entfernt von der flächendeckenden Begeisterung, die der Sport etwa auf der iberischen Halbinsel auslöst. Immerhin: Nach Angaben des Deutschen Pádelverbandes ( www.dpv-padel.de ) gibt es aktuell 35 solcher Plätze. Im Jahr 2016 sind alleine 14 neu hinzugekommen.

"Wer es einmal gespielt hat, lässt oft nicht mehr davon los", schwärmt Markus Grundhöfer - und sieht gerade, wie die neunjährige Ina ihren Vater Frank im gegnerischen Team mit gezielten Schlägen mächtig in die Bredouille bringt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort