Vom Pechvogel zum Glückspilz

Trier-Olewig · Der SV Olewig hat sich in der Kreisliga B Saar die Tabellenführung geschnappt. Gegen die SG Obermosel (Nittel/Wellen/Temmels) drehten die Olewiger am Ende glücklich ein 0:1 zum 2:1.

Trier-Olewig. Erst schießt er mehrmals übers Tor oder daneben und vergeigt damit mehrere hundertprozentige Torchancen, dann verliert er auch noch in einem peinlichen Zweikampf den Ball und trägt damit maßgeblich zum 0:1-Rückstand bei. Es schien nicht gerade der Tag von Lars Weber zu werden. Der offensive Mittelfeldler des SV Olewig war alles andere als überzeugend und steckte auch noch seine Teamkameraden Carsten Jutz und Fabian Hamm an - im Spiel gegen die Obermosel-Spielgemeinschaft aus Nittel, Wellen und Temmels traf zunächst niemand der Olewiger trotz der Überlegenheit in der Offensive. 80 Minuten waren am Sonntag gespielt, da nahm der SG-Stürmer Yannick Kohns das Geschenk aus dem vertändelten Zweikampf von Lars Weber dankend an und traf zum 0:1 aus halbrechter Position. Riesenjubel bei den Gästen von der Obermosel auf dem mittlerweile staubigen Hartplatz. Bei den zahlreichen vergebenen Chancen Olewigs war die SG-Führung als Bestrafung nur konsequent, gar gerecht. "Jetzt wird\'s spannend", ahnte Nittels Schlussmann Oliver Kerner aber direkt nach dem Tor. "Wir hätten etwas abgeklärter das 1:0 verteidigen müssen", sagte SG-Trainer Michael Kohns nach dem Spiel. Die Abgeklärtheit fehlte nämlich vor allem dem eingewechselten, eigentlich noch A-Jugend spielenden, Michael Wietor, der im eigenen Sechzehner unnötig Carsten Jutz vom SV Olewig zu Fall brachte - Strafstoß.Und dann stand er am Punkt: Lars Weber, der bisherige Pechvogel vom Dienst. "Ich hab gedacht: ‚Strafstöße schießen kann ich gut.\' Und außerdem hatte ich noch was gutzumachen", sagte er später. "Ich wollte das Ding ins rechte untere Eck schieben." Und das tat er auch. Cool und abgeklärt rettete Weber den SV und sich selbst vor der Niederlage - 1:1 (87.). Das Unentschieden wäre von beiden Seiten aus gerecht gewesen, sagten nach der Partie sowohl Michael Kohns als auch Olewigs Trainer Horst Regnier. Aber es sollte anders kommen: Zum Ende der regulären Spielzeit gab es nach einem Eckball im Nitteler Strafraum ein Gewusel und ein Rumgetrete um den Ball. Am Ende stand er dann goldrichtig: Lars Weber. Ball, Schuss, Tor! 2:1 (90.)! Die Freude kannte keine Grenzen, da war auch die Gelbe Karte wegen Trikotausziehens dem neuen Matchwinner egal. Warum Weber in den ersten 80 Minuten mit der grottigen Chancenauswertung haderte? "Trainingsrückstand", gab er zu. "Ich war lang nicht mehr auf dem Training, das merkt man. Aber nachher hatte ich ja doch noch Glück", so Weber zu seinem 2:1-Treffer. "Denn da muss man ja auch erstmal stehen." SV Olewig: Maxheim - Dominik Greif, Albers, Blau - C. Regnier (Pöstges, 85.) , Daniel Greif (F. Weber, 65.), Lindner, Grünen (R. Weber, 85.), L. Weber - Hamm, Jutz SG Obermosel: Kerner - Dixius, Hoffmann, Schmid, Weber - Kirch (Apel, 89.), Rau (Wietor, 76.), S. Kloß, Lasner (Leisen, 54.) - Buchheit, Y. Kohns Tore: 0:1 (80.) Yannick Kohns, 1:1 (87. Foulelfmeter) Lars Weber, 2:1 (90.) Lars Weber SR: Horst Leclaire (Kenn) - ZS: 150

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