Daun (AA) Seit über zwei Jahrzehnten ist er Spielleiter der Oberliga, die bis 2012 die Gebietsbezeichnung "Südwest" trug und seitdem unter "Rheinland-Pfalz/Saar" firmiert. Zudem ist Hans-Bernd Hemmler seit dem ersten Tag an auch zuständig für die Dritte Liga, die vor neun Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Bei aller Routine: Den Spielplan für die neue Saison zu erstellen ist für den pensionierten Polizeibeamten aus Daun-Pützborn immer wieder ein Kraftakt: "Es gilt, etliche Faktoren - gerade, was das Thema Sicherheit angeht - zu berücksichtigen. Außerdem bin ich auf die sogenannten Schlüsselzahlen aus den höheren Ligen angewiesen."
Erst am kommenden Freitag etwa erhalte er den Bundesliga-Plan, nachfolgend wird das Programm für die Zweite und Dritte sowie die Regionalliga erstellt. "Ich hoffe, unseren Oberliga-Vereinen den Spielplan-Entwurf zwischen dem 7. und 9. Juli zusenden zu können", sagt Hemmler im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.
Durch den Abstieg von gleich vier Südwest-Vertretern in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar muss Hemmler weitere Aspekte berücksichtigen: Wann etwa spielt der 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Bundesliga daheim und wann kann somit dessen zweite Garnitur keine Partie im Fritz-Walter-Stadion oder auf dem Nebenplatz austragen? Auch versucht er, dass die Trierer Eintracht und der FSV Salmrohr nicht beide an einem Wochenende zu Hause spielen. "Das lässt sich nicht immer vermeiden. Wenn einer auf den Freitag ausweicht, können sich die Clubs aber trotzdem noch aus den Füßen gehen."
Während der Saison setzt Hemmler Spielaufsichten an, agiert als Vermittler bei Problemen oder entscheidet über Spielberechtigungen und -Verlegungen. Wichtigste Aufgabe im Vorfeld der Saison ist und bleibt aber die Erstellung des Spielplans. Es allen Vereinen recht zu machen, wird ihm auch diesmal wohl kaum gelingen.
Ob er dem großen Wunsch des FSV Salmrohr entsprechen kann und das Derby gegen die Eintracht möglichst früh in der Saison zunächst im Salmtalstadion ansetzt - das wäre gleichbedeutend mit einer Top-Kulisse und fetten Einnahmen, vermag er jetzt auch noch nicht zu sagen.
Endgültig verabschiedet wird der 2017/18er Plan am Dienstag, 18. Juli, ab 18.30 Uhr, bei der Vereinsvertretertagung in Edenkoben. Für diesen Termin hat sich auch Hans-Dieter Drewitz, Präsident des Fußball-Regionalverbandes Südwest, angesagt. Laut Angaben von Hemmler soll und kann dann auch über die Zukunft der Oberliga diskutiert werden: "Von den Clubs gibt es ja immer wieder verschiedene Vorstöße, bis hin zu einer Zweiteilung oder Abschaffung der Oberliga. Problematisch wäre dann, dass es keinen Direktaufstieg mehr in die Regionalliga gibt. Letztlich müssen die Vereine aber wissen, was sie wollen."