Wachsen muss der Sportler selbst

Daun/Manderscheid · Auch und gerade im Frühling: Für Skilangläufer wie Jan Stölben ist nach der Saison vor der Saison.

 Lisa Reichert (Mitte), Jan Stölben (links) und Landestrainer Thomas Kloth blicken auf einen erfolgreichen Skilanglaufwinter zurück. Foto: privat

Lisa Reichert (Mitte), Jan Stölben (links) und Landestrainer Thomas Kloth blicken auf einen erfolgreichen Skilanglaufwinter zurück. Foto: privat

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Daun/Manderscheid (teu) Der Frühling ist da, doch während sich in den klassischen Sommersportarten die Athleten den letzten Schliff für die Saison geben, legen die Skilangläufer die Beine hoch. Die Trainingspause ist wohlverdient, denn im Winter "tummelt man sich praktisch jedes Wochenende irgendwo im Schnee rum", erzählt Jan Stölben. Während der Woche wird wegen des Mangels an der weißen Pracht in der Eifel in der Regel auf Rollerski, oft auf dem Maare-Mosel-Radweg, trainiert. Training an sechs Tagen in der Woche ist keine Seltenheit.
Jan Stölben war auf nationaler Ebene in der abgelaufenen Saison der erfolgreichste Sportler des Ski-Langlauf-Vereins (SLV) Ernstberg. Bei den deutschen Meisterschaften über 20 Kilometer in Oberwiesenthal belegte der Manderscheider in der Altersklasse der Unter-16-Jährigen (U16) den siebten Platz. Und es hätte sogar noch weiter nach vorne gehen können. "Optimal wäre der vierte Platz gewesen", glaubt Mutter Christine. Doch in der Endphase des Rennens habe Jan mit seinem Ski die Schlaufe eines Skistocks, die ein Konkurrent verloren hat, aufgefädelt. Die Schlaufe musste wieder runter. Das kostete Zeit, die der Schüler des Dauner Geschwister-Gymnasiums (GSG) natürlich wieder gutmachen wollte. Und in der folgenden Abfahrt passierte es dann: "Ich war gedanklich wohl etwas abwesend. Ich habe mich abgelegt, weshalb mich noch zwei Konkurrenten überholt haben", erzählt Jan Stölben. Eine Zehntelsekunde lag der Sechstplatzierte vor ihm. Von einer Medaille war der beste Rheinland-Pfälzer nur knapp 40 Sekunden entfernt.
Wie viele seiner Teamkameraden beim SLV Ernstberg kam auch Jan Stölben von anderen Sportarten über die Skilanglauf-AG des GSG zum Wintersport. Die Teilnahme am Deutschland-Entscheid von Jugend trainiert für Olympia sei immer eine Riesenmotivation gewesen, erzählt er. Mittlerweile ist Jan Stölben aber zu alt für den Nachwuchswettbewerb.Trainiert wird aber weiter - und das nicht nur im Winter. Ende April beginnt die Vorbereitung auf die Saison 2018. "Anfangs machen wir viel Crosslauf und fahren Mountainbike. Richtung Herbst geht es dann immer mehr auf die Rollerski", erzählt Stölben.
Wenn im Winter nach dem Nachmittagsunterricht in der Schule trainiert werde, gehe man auch schon mal mit Stirnlampen auf die Strecke, berichtet der Zehntklässler. Für den Sport gehe so jede Menge Zeit drauf. Zumal es mit dem Training allein nicht getan ist. "Es gibt immer was zu tun", sagt Stölben. "Wir müssen unsere Ski ja auch selbst wachsen."Extra: ERFOLGREICHES VOM ERNSTBERG


(teu) In den älteren Jugendklassen waren beim SLV Ernstberg außer Jan Stölben auch Lisa Reichert (U16), Madlen Jendryssik (U18) und Scott Schmitz (U15) sehr erfolgreich unterwegs. Alle gewannen sie den Rheinland-Pfalz-Meistertitel in ihrer Altersklasse und fuhren wie Stölben (18. Platz) in den DeutschlandPokal-Rennen mit.

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