Warum Schaefer keinen Bock hat

Es war ein seltsames Bild: Da verliert der 1. FC Köln nach zuvor sieben Heimsiegen in Folge wieder vor eigenem Publikum - und schon sieht es gefährlich nach Zerfall aus, Krisenstimmung allenthalben. Mit einer tosenden Unruhe, wie man sie in Köln zumindest ein paar Monate lang nicht erleben musste.

Das hat Trainer Frank Schaefer dazu genötigt, seinen Entscheidungsprozess zu beschleunigen: Er wird in der nächsten Saison nicht Cheftrainer des 1 FC Köln bleiben. Überraschend kommt das nicht. Schaefer war bei den Fans beliebt, er führte den FC aus höchster Abstiegsnot auf einen Mittelfeldplatz - der aber nach den letzten Entwicklungen wieder gefährdet ist. Schaefer wirkte nie wie einer, der sich übermäßig profilieren wollte. Er war keiner, der im Mittelpunkt stehen muss. Der Anti-Daum, sozusagen. Dass Schaefer keine Hauptrolle mehr im wöchentlichen Bundesliga-Theaterstadl übernehmen will, sollte man daher schlicht akzeptieren. Nun hat die in dieser Spielzeit hippe "Unser-Trainer-bleibt-nur-bis-Saisonende"-Mode noch bei keinem Verein von München bis St. Pauli für Ruhe gesorgt. Auch Köln stehen spannende Zeiten ins Haus: Der Klassenerhalt sollte zwar realistisch sein. Aber die Trainersuche wird schwierig werden. Einige Kandidaten wird abschrecken, dass mit Volker Finke ein starker Sportdirektor nach dem Schaefer-Nachfolger suchen wird, der selbst vor allem eines ist: ein erfahrener Trainer.

a.feichtner@volksfreund.de

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