Weihnachtszeit ist Dartzeit

Welschbillig · Heute startet die Dart-Weltmeisterschaft des Verbands PDC (Professional Darts Corporation). Wenn Stars wie Phil Taylor und Michael van Gerwen die Pfeile millimetergenau ins Dartboard werfen, schalten in Deutschland inzwischen mehrere Hunderttausend Zuschauer den Fernseher ein. Auch in der Region Trier erfreut sich der Sport steigender Beliebtheit.

Welschbillig. Das Image des Kneipensports hat Darts längst abgelegt. Unter anderem durch die zahlreichen Übertragungen im Fernsehen genießt der Präzisionssport mit den Pfeilen mittlerweile den Status eines seriösen, spannenden und spektakulären Wettbewerbs. Für die Spieler sind Konzentration, Genauigkeit und ein gefühlvoller Wurf unabdingbar.
In der Region Trier ist der Dartclub Royals Eifel, der 2012 Meister in der Steeldart-Bundesligagruppe Süd wurde, ein Aushängeschild. "Das Gemeinschaftsgefühl, das innerhalb einer Mannschaft entsteht, ist enorm wichtig. Am Ende steht man jedoch eins gegen eins vor dem Board, was einen besonderen Reiz bietet. Mit einem Pfeil kann im Dartsport eine ganze Partie sofort kippen", erläutert Royals-Kapitän Torsten Mayer den Reiz des Sports.
Einer der Besten in den Reihen der Royals, die ihre Bundesliga-Heimspiele im Welschbilliger Gasthaus Mohr austragen, ist Benjamin Freudenreich. An einem guten Tag erreicht er mit drei geworfenen Pfeilen einen Schnitt von 90 Punkten. Die meisten Mitglieder des Vereins bewegen sich im unteren 80er-Bereich. Zum Vergleich: Weltstars wie der 16-fache Weltmeister Phil Taylor spielen konstant um die 100 Punkte im Schnitt. Derzeit steht es allerdings nicht allzu gut um die Royals, denn nach drei Spieltagen steht man auf dem vorletzten Tabellenplatz der Bundesliga Süd, der am Ende den Abstieg bedeuten würde.
Der deutsche WM-Teilnehmer Max Hopp, der sein Erstrundenmatch am 23. Dezember in London bestreiten wird, hat schon mehrere Ranglistenturniere des rheinland-pfälzischen Dartverbands in Welschbillig gespielt. Auch Mitglieder der Royals besuchen des Öfteren größere Turniere. "Zuletzt waren einige von uns bei einem Weltranglistenturnier auf Malta, wo man Urlaub und Hobby miteinander verbinden konnte", berichtet Mayer.
Ab und an sind die Amateurspieler auch den großen Stars ganz nahe. Der Club aus der Eifel plant derzeit einen Ausflug zu einem Premier-League-Spieltag der PDC, beispielsweise nach Liver pool oder Dublin. kri
Extra

Dart-WM: Drei deutsche Profis haben sich für die Dart-Weltmeisterschaft vom 19. Dezember bis zum 4. Januar in London qualifiziert. Der Bremer Jyhan Artut muss bereits in seiner Auftaktpartie gegen den britischen Pfeile-Großmeister Phil Taylor ran — ein gefühlt aussichtsloses Unterfangen. 16 Mal hat sich der 54 Jahre alte Engländer schon zum Weltmeister gekrönt und zählt, trotz seines fortgeschrittenen Alters, auch diesmal wieder zu den absoluten Topfavoriten. Max Hopp aus Idstein trifft am 23. Dezember auf den Engländer Mervyn King. Sascha Stein (Birkenau) muss in der Vorqualifikation am Freitag zunächst gegen den Finnen Kim Viljanen antreten. Im Londoner Alexandra Palace kreieren jedes Jahr Tausende Dart-Anhänger eine Mischung aus Ballermannfeeling, britischem Karneval und tatsächlichem Enthusiasmus. In England hat der Dartsport eine große Tradition. Auch in Deutschland hat er viele Fans - vor allem während der WM. Wegen der großen Nachfrage hat der Spartenfernsehsender Sport1 sein Angebot von der WM inzwischen auf mehr als 70 Livestunden ausgeweitet — und erfreut sich ordentlicher Einschaltquoten. Die Finals in den Jahren 2013 (0,82 Millionen Zuschauer im Schnitt) und 2014 (0,73) bescherten Marktanteile von mehr als fünf Prozent in der werberelevanten Gruppe. dpa

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