Weltklasse zum Anfassen

TRIER · Gesa Krause will sich auf der großen Leichtathletik-Bühne zeigen.

 Gesa Krause im Moselstadion.TV-Foto: Holger Teusch

Gesa Krause im Moselstadion.TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"


TRIER Mehr im Trainingslager als zu Hause sei sie, sagt Gesa Felicitas Krause. Einen trainingsfreien Tag nutzte die Hindernislauf-Europameisterin und Olympia-Sechste, um sich bei ihrem neuen Club Silvesterlauf Trier vorzustellen. Die 25-Jährige trainierte mit dem Vereinsnachwuchs und Schulkindern, präsentierte die neuen Trikots und sprach über ihren Saisoneinstieg.
"Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Am Anfang waren die Kinder noch eher reserviert, aber dann ist das Eis gebrochen", sagt Krause über die Sportstunde bei der Trierer Ausonius-Schule. Die Grundschule war beim Silvesterlauf 2016 die teilnehmerstärkste gewesen. Auf dem Stundenplan hatte Rektor Norbert Ruschel - natürlich - Ausdauertraining gesetzt, aber auf spielerische Art. Zum Glück erst gegen Ende wollte ein ABC-Schütze ein Autogramm - und trat damit eine Flut ähnlicher Wünsche los und fast den Zeitplan durcheinander. Die spielerische Bewegung mit den Kindern, ein Kontrast zu Krauses durchgetaktetem Trainingsalltag. "Ich trainiere meist dreimal am Tag", erzählt sie. Mit einem langsamen, sechs bis sieben Kilometer langen Dauerlauf bringt sie sich morgens um sieben Uhr in Schwung. Die Haupteinheit des Tages folgt dann am späten Vormittag. "Da ist man noch frisch, auch mental", erklärt Krause. Nachmittags folgt dann wieder ein Dauerlauf. So kommen 140 bis 170 Lauf-Kilometer pro Woche zusammen. "Ich hatte auch schon Spitzen bis 200 Kilometer. Aber mein Trainer Wolfgang Heinig und ich haben festgestellt, dass zu viel nichts bringt, weil dann die Qualität leidet."
Zu den Haupttrainingseinheiten gehört bei Krause auch ein Aufwärmprogramm. Beim Besuch der Mittwochseinheit der Silvesterlauf-Nachwuchsleichtathleten zeigte sich, dass es beim sogenannten Warm-up grundsätzlich keine riesigen Unterschiede zwischen der Weltklasseathletin und den Trierer Jugendlichen gibt. "Sie dehnt sich vor dem Training, wir danach", stellte Peter Schuh einen Unterschied fest. Zu Beginn habe er großen Respekt vor seiner berühmten Vereinskameradin gehabt. "Aber im Gespräch hat man schnell gemerkt, dass man auf einer Wellenlänge ist. Sie scheint halt auch ein ganz normaler, aufgeschlossener Mensch zu sein", sagt der 18-Jährige. Von Starallüren keine Spur. So gab Krause bereitwillig Auskunft über ihren Weg zum Hindernislauf und wie sie ihr Leben als Laufprofi finanziert. "Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass sie Sportsoldatin ist und auch Waffendienst machen muss", erzählt Schuh.
Während ihre Vereinskameraden weiter im Moselstadion ihre Läufe abspulen werden, geht es für Krause bereits am 10. April wieder ins Trainingslager. Diesmal statt ins 2400 Meter hoch gelegene Iten (Kenia) ins nur auf 1300 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Potchefstroom in Südafrika. Bisher stand die Grundlagenausdauer im Vordergrund.
SAISONPLANUNG


Extra

(teu) Direkt nach ihrem Südafrika-Trainingslager plant Gesa Krause ihren Saisoneinstieg beim Diamond-League-Meeting in Doha. "Anders als in den letzten Jahren direkt über 3000 Meter Hindernis", erzählt Krause. Es könnte sein, dass sie in Doha das erste Mal in diesem Jahr über den Wassergraben springt. Acht Tage später will sie in Shanghai ihr Debüt über 5000 Meter geben, bevor bei den Prefontaine Classic in Eugene (USA) wieder Krauses Spezialdisziplin an der Reihe ist. Ein Ausflug auf die 1500-Meter-Distanz ist in Hengelo (Niederlande) geplant. Saisonhöhepunkt ist natürlich die Weltmeisterschaft in London (4. bis 13. August). Die Saison beschließen will Krause in Trier - und zwar gleich doppelt: beim SWT-Flutlichtmeeting im Moselstadion am 15. September im Stadionrund und am 31. Dezember beim Bitburger 0,0% Silvesterlauf. "Da freue ich mich jetzt umso mehr drauf, weil es ja ein Heimspiel wird", sagt sie. Bilder und Video im Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/laufen" text="www.volksfreund.de/laufen" class="more"%>

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