Merzig. Beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier treffen am letzten Tag des Jahres die beiden besten deutschen Läufer Arne Gabius und Homiyu Tesfaye aufeinander. Am dritten Tag des neuen Jahres feiern keine 45 Autominuten vom Trierer Hauptmarkt entfernt die besten deutschen Stabhochspringer ihren Hallensaisonauftakt.
Oder sollte man besser Zeltsaison sagen? Der Veranstaltungsort ist ähnlich außergewöhnlich, wie vor sechs Jahren der Porta-Nigra-Vorplatz oder 2005 der Bitburger Bedaplatz. Der Merziger Zeltpalast war bisher bekannt für Opern- und Musical-Aufführungen. Bei der Premiere als Sportarena trifft der amtierende Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) auf seinen Vorgänger Pawel Wojciechowski aus Polen. Sein Comeback nach einjähriger Verletzungspause will auch der Olympiazweite Björn Otto (Köln) feiern. Außerdem wollen die deutschen Jahresbesten 2014, die Leverkusener Tobias Scherbarth und Karsten Dilla, in der ausverkauften Arena erst Duftmarken in der vorolympischen Saison setzen.
Die 800 Zuschauer erwartet ein besonderes Erlebnis. Die Stabakrobaten schwingen sich direkt vor ihnen in Höhen jenseits der fünf Meter. Anders als im Stadion ist der Blickwinkel viel steiler, die Höhen viel eindrucksvoller, die Distanz zu den Athleten fast schon hautnah. Vor und nach dem Wettkampf zeigt die Gruppe Magic Artists eine ebenso faszinierende Choreographie.
Einziges Manko für die Stabhochspringer: Unter der Zeltkuppel ist der Anlauf auf dem extra ausgelegten Kunststoffbelag maximal 25 bis 30 Meter lang. Gerade aus dem Trainingslager in Südafrika zurückgekehrt, sieht Holzdeppe das aber weniger als Nachteil. Es passe sogar in den momentanen Trainingsablauf. Höhepunkt der Hallensaison soll für den 25-Jährigen die Europameisterschaft Anfang März in Prag werden. teu