Wintersport: Eine Legende feiert seinen 80.

Hinterzarten · Hinterzarten (dpa) Der Rummel um seine Person so kurz vor dem Jubiläum ist Georg Thoma peinlich. Genau wie einst, als er mit sportlichen Großtaten auf sich aufmerksam machte.

Nicht, dass sich der am Sonntag 80 Jahre alt werdende Olympiasieger und Weltmeister in der Nordischen Kombination nicht über Glückwünsche freuen würde. Doch wirklich im Mittelpunkt stehen, das mochte der bescheidene Schwarzwälder noch nie.
Er ließ es über sich ergehen. Damals, 1960. Bei den Winterspielen in Squaw Valley holte er völlig überraschend Gold in der Nordischen Kombination. "Das ist bis heute der unglaublichste Tag in meiner Laufbahn. Wenn man gewinnt, ohne überhaupt damit zu rechnen, ist das besonders schön", erzählt Thoma. 1951, mit 14 Jahren, hatte er seine ersten Skiwettkämpfe bestritten und sich für die Nordische Kombination entschieden. Neun Jahre danach war er bereits auf dem Olymp.
Thoma liebte es von Kindheit an, in der Natur zu sein. "Mein Vater war staatlich geprüfter Skilehrer. Da wurde man praktisch auf Ski groß", sagt Thoma. Schon mit acht Jahren steuerte er als Kuhhirte etwas für den Unterhalt bei. "Diese Zeit hat mich geprägt. Mein Schulweg war elf Kilometer lang, da war ich immer in Bewegung. Ich brauchte keinen Trainer. Im Sommer zu Fuß, im Winter auf Ski. Skifahren konnte ich und habe es gern gemacht. Diese Erfahrung hat mir später in den Wettkämpfen geholfen", berichtet der Hinterzartener.
Nicht nur in der Kombination, in der er 1964 bei Olympia in Innsbruck noch einmal Dritter wurde und sich im Jahr darauf in Oslo den WM-Titel holte, war er erfolgreich. Thoma gewann als Kombinierer das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee der Sprungspezialisten, nahm siebenmal den legendären Wasalauf in Angriff und schaffte dabei eine Top-50-Platzierung.

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